Trittin: VDEW-Vorschlag zur Abschaffung des EEG gefährdet Arbeitsplätze und verteuert die erneuerbaren Energien

Bundesumweltminister Jürgen Trittin hat den Vorstoß des Verbands der Elektrizitätswirtschaft (VDEW) zur Abschaffung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) scharf kritisiert. „Der konventionellen Energiewirtschaft ist offensichtlich die boomende Branche der erneuerbaren Energien als Konkurrenz ein Dorn im Auge“, sagte Trittin. „Das EEG ist weltweit nicht nur das erfolgreichste Instrument zur Markteinführung erneuerbarer Energien, sondern auch das kostengünstigste.“  Der […]

Bundesumweltminister Jürgen Trittin hat den Vorstoß des Verbands der Elektrizitätswirtschaft (VDEW) zur Abschaffung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) scharf kritisiert. „Der konventionellen Energiewirtschaft ist offensichtlich die boomende Branche der erneuerbaren Energien als Konkurrenz ein Dorn im Auge“, sagte Trittin. „Das EEG ist weltweit nicht nur das erfolgreichste Instrument zur Markteinführung erneuerbarer Energien, sondern auch das kostengünstigste.“
  Der VDEW hatte vorgeschlagen, die gesetzlich festgelegte Einspeisevergütung für Strom aus erneuerbaren Energiequellen durch ein sogenanntes „Ausschreibungs- und Bonusmodell“ zu ersetzen, wie es beispielsweise in Großbritannien eingesetzt wird, dort jedoch zu einem deutlich geringeren Ausbau bei höheren Kosten führt. Trittin: „Den Großen der Stromindustrie ist es ein Dorn im Auge, dass ihnen die Erneuerbaren Marktanteile streitig machen. Deswegen wollen sie das Wachstum der unliebsamen Konkurrenz stoppen und den Markt wieder vollständig unter ihre Kontrolle bringen.“

Es sei erfreulich, dass sich der VDEW endlich intensiv mit den Erneuerbaren Energien beschäftige, erklärte Hans-Josef Fell, forschungs- und technologiepolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/DIE GRÜNEN. Die Reaktionen aus der Energiewirtschaft verdeutlichten, dass vor allem die großen Stromversorgungsunternehmen, die Konkurrenz der Erneuerbaren Energien und des Mittelstandes empfindlich spürten. „Jedes Jahr ein Marktanteilsverlust von ungefähr einem Prozent tut zwar manchen Konzernen weh, aber dem Wettbewerb und dem Klimaschutz gut. Vor diesem Hintergrund ist auch die jetzige Diskussion zu sehen“, so Fell. Bei genauer Betrachtung der Marktgegebenheiten würde das vom VDEW vorgeschlagene Modell, gegenüber dem bestehenden EEG zu höheren Preisen für die Verbraucher führen, zum Ausschalten von kleinen und unabhängigen Betreibern und zu weniger Wettbewerb.

04.05.2005   Quelle: BMU, Hans Josef Fell   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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