Primärenergieverbrauch niedriger, Windkraft legt fast 19 % zu

Der Primärenergieverbrauch in Deutschland betrug nach Schätzungen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AGEB) im ersten Halbjahr 2005 rund 244 Millionen Tonnen Steinkohleeinheiten (Mill. t SKE = 7155 Petajoule). Das seien 3 Millionen Tonnen oder 1,2 % weniger als im entsprechenden Zeitraum des Vorjahres. Bei nur schwachem Wirtschaftswachstum und geringen Temperatureinflüssen im Vorjahresvergleich dominierten vor allem Preiseffekte diese […]

Der Primärenergieverbrauch in Deutschland betrug nach Schätzungen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AGEB) im ersten Halbjahr 2005 rund 244 Millionen Tonnen Steinkohleeinheiten (Mill. t SKE = 7155 Petajoule). Das seien 3 Millionen Tonnen oder 1,2 % weniger als im entsprechenden Zeitraum des Vorjahres. Bei nur schwachem Wirtschaftswachstum und geringen Temperatureinflüssen im Vorjahresvergleich dominierten vor allem Preiseffekte diese Entwicklung, so die AGEB. Die Wasserkraftwerke produzierten rund 5 % und die Windkraftanlagen fast 19 % mehr Elektrizität; zusammengenommen nahm die Stromerzeugung dieser beiden Bereiche um rund 10 % zu.   Der Verbrauch von „Sonstigen Energieträgern“ (in erster Linie Brennholz und andere erneuerbare Energieträger) stieg um fast 3 %. Der Beitrag aller regenerativen Energien zum Primärenergieverbrauch belief sich auf nahezu 4 %.

Heizöl teurer, Verbrauch sinkt um 8 Prozent

Der Mineralölverbrauch war laut AGEB mit insgesamt knapp 84 Mill. t SKE im Vergleich zum ersten Halbjahr 2004 um 2,0 % niedriger. Dies sei besonders das Ergebnis eines erneuten Rückgangs des Absatzes von leichtem Heizöl (-8 %), der in erster Linie durch einen drastischen Anstieg der Preise von Mineralölprodukten ausgelöst worden sei. Der Verbrauch von Kraftstoffen entwickelte sich laut AGEB unterschiedlich: Während der Absatz von Ottokraftstoff (-5 %) und von Dieselkraftstoff (-2 %) zurückging, nahm die Ablieferung von Flugtreibstoff zu ( + 6 %). Der Verbrauch von Rohbenzin stieg ebenfalls (+ 1,5 %).

Der Erdgasverbrauch stieg um rund 1 % auf etwa 60 Mill. t SKE, maßgeblich bedingt durch die im Vorjahresvergleich kühleren Temperaturen im ersten Quartal. Eine überdurchschnittlich gestiegene Erdgasnachfrage verzeichneten dabei der Haushaltssektor und die Industrie. Der Steinkohlenverbrauch war im ersten Halbjahr 2005 mit 32,5 Mill. t SKE um rund 3 % niedriger als vor einem Jahr. Ursächlich für diese Entwicklung sei der Rückgang beim Einsatz in der Elektrizitätswirtschaft, so die AGEB. Der Braunkohlenverbrauch blieb wegen der gesunkenen Lieferungen an die Kraftwerke um 2,4 % unter dem Vorjahresniveau. Entsprechend ist die Stromerzeugung der Braunkohlenkraftwerke zurückgegangen. Der Beitrag der Kernkraftwerke zum Primärenergieverbrauch (knapp 31 Mill. t SKE) sank um 1,6%. Im ersten Halbjahr 2005 wurde mehr Strom ins Ausland geliefert als bezogen, so dass wiederum ein Exportüberschuss entstand.

31.07.2005   Quelle: AGEB   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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