Photon: Photovoltaik-Förderung wird bis 2010 rund 77 Milliarden Euro kosten

Laut einer Studie des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung ( RWI) wird sich die Solarstrom-Vergütung in den nächsten 20 Jahren von jetzt an gerechnet auf mindestens 14,3 Milliarden Euro summieren, und zwar nur für die heute laufenden Anlagen auf der Grundlage des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG). Das Solarstrom-Magazin PHOTON hat ergänzend zu der RWI-Studie ausgerecht, dass es unter […]

Laut einer Studie des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung ( RWI) wird sich die Solarstrom-Vergütung in den nächsten 20 Jahren von jetzt an gerechnet auf mindestens 14,3 Milliarden Euro summieren, und zwar nur für die heute laufenden Anlagen auf der Grundlage des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG). Das Solarstrom-Magazin PHOTON hat ergänzend zu der RWI-Studie ausgerecht, dass es unter Berücksichtigung der künftig zu bauenden Anlagen noch viel teurer werde, wenn das EEG nicht an die veränderten Rahmenbedingungen angepasst wird – und kommt auf eine kumulierte Vergütung über die gesamte EEG-Laufzeit in Höhe von 77 Milliarden Euro, die bereits im Jahr 2010 erreicht werde.
Je nachdem, welche Photovoltaik-Zubauraten zugrunde gelegt würden, ergeben sich laut Photon bei einem weiteren Wachstum jährliche Solarvergütungen von insgesamt 2,5 Milliarden Euro im Jahr 2008 und bis zu 5 Milliarden Euro im Jahr 2010.

Solarstromanteil im Netz kann bis 2010 auf etwa 2,2 Prozent steigen
Photon legt seiner Berechnung zugrunde, dass die Senkung der Vergütung (Degression) in Höhe von 5 % zunächst erhalten bleibt und anschließend auf 7,5 % erhöht wird – eine Regelung, die nach Angaben der Solarstrom-Zeitschrift von der PV-Branche mit Bundesumweltminister Gabriel diskutiert wurde. Photon berücksichtigt in seiner Prognose, dass die Zahlungen erst in Zukunft geleistet werden und bezieht folglich sowohl die Inflationsrate ein als auch den Wert des Solarstroms, den sämtliche EEG-Anlagen in den kommenden 20 Jahren erzeugen werden. Um diese Effekte bereinigt, belaufe sich die effektive Förderung bis 2010 auf etwa 77 Milliarden Euro, dafür würden zu diesem Zeitpunkt 2,2 % Solarstrom aus deutschen Steckdosen fließen (aktuell zirka 0,5%).

EEG-Vergütungen auf der Agenda der Bundesregierung
In einem im Handelsblatt vom 24.04.2007 veröffentlichten Beitrag zieht Manuel Frondel, einer der Autoren der RWI-Studie, das Fazit, eine umgehende, drastische Reduzierung der Einspeisevergütung für Solarstrom sei „die einzig richtige wirtschaftspolitische Schlussfolgerung“. Die gesetzlich geregelte Vergütung für Solarstrom sowie Strom aus anderen erneuerbaren Energien steht in diesem Jahr auf der Tagesordnung der Regierungskoalition in Berlin, eine Überprüfung der Einspeisetarife ist im EEG selbst vorgesehen. Photon wird in der kommenden Ausgabe 5/2007 über die Perspektiven der Solarstrom-Förderung und die Möglichkeiten zu deren Senkung berichten.

25.04.2007 | Quelle: PHOTON; Solar Verlag, Handelsblatt | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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