Europressedienst: US Immobilienkrise schwächt deutsche Solar-Aktien nur vorübergehend – Warnung vor Konkurrenz aus China

Bedingt durch die Krise des amerikanischen Immobilienmarktes wiesen in der Folge auch alle 30 DAX-notierten Aktien Verluste auf und die im TecDAX gelisteten (Solar-)Unternehmen schlossen ebenfalls im Minus, berichtet der Europressedienst Bonn. Am 16. August etwa notierte der TecDAX deutlich unter den Vormonatswerten, was sich ebenfalls auf die Solar-Titel auswirkte. Marktstratege Matthias Jörrs von der […]

Bedingt durch die Krise des amerikanischen Immobilienmarktes wiesen in der Folge auch alle 30 DAX-notierten Aktien Verluste auf und die im TecDAX gelisteten (Solar-)Unternehmen schlossen ebenfalls im Minus, berichtet der Europressedienst Bonn. Am 16. August etwa notierte der TecDAX deutlich unter den Vormonatswerten, was sich ebenfalls auf die Solar-Titel auswirkte. Marktstratege Matthias Jörrs von der Privatbank Sal. Oppenheimer stellte gegenüber FinanzNachrichten.de heraus, dass sich die Anleger in solchen Phasen von „zyklischen Werten“ trennen um die Risiken ihrer Portfolios zu minimieren. Bei den Solar-Aktien gingen daher viele Anleger auf Nummer sicher und schöpften die Gewinne der Vormonate sicherheitshalber ab.

Die Aktien von ErSol (Photovoltaik) und Conergy (Photovoltaik und Solarthermie) reagierten laut EuPD nervös auf die Verkäufe und verloren zwischenzeitlich um 7,42 Prozent (ErSol, Stand: 16. August) und 6,39 Prozent (Conergy, Stand: 16. August). Aber schon einen Tag später erholten sich die Papiere wieder und legten – allen voran die SolarWorld AG (Photovoltaik) – erneut um einige Prozent zu. Auch die Hamburger Conergy AG entwickle sich inzwischen wieder prächtig. Vorstandschef Martin Rüter erklärte diese Performance auch mit der verbesserten Rentabilität seines Konzerns. „Wir haben enorme Kostenvorteile durch unser neues Werk in Frankfurt/Oder“, so Rüter gegenüber der Nachrichtenagentur dpa-AFX. Dort plant der Konzern eine neue Fabrik, die vom Roh-Silizium bis zum fertigen Solar-Modul alle Produktionsschritte unter einem Dach vereint. Einzig der Windanlagenhersteller Nordex, ebenfalls großer Verliere auf dem Parkett, habe sich erheblich schwerer erholt. Nur langsam sei die Aktie in diesen Tagen aus dem Tief geklettert, habe aber am 23.08. bei 30,01 Euro je Stück geschlossen.
Experte warnt vor China-Solar-Aktien
Anlass genug für Armin Brack, Chefredakteur des „Geldanlagen-Report“, die Solar-Aktien noch einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Angesichts der weltweiten Diskussion um Klimaschutz und globale Erwärmung erfreuten sich die erneuerbaren Energien immer noch einer ungebrochenen Aufmerksamkeit und mit ihnen die Aktienwerte der Unternehmen. Nichts deute derzeit darauf hin, dass sich dieser Boom verlangsamen werde. Dennoch warnt Brack vor dem „Phänomen China-Solar-Aktien“. Die in Asien angekündigten Produktionskapazitäten von bis zu sieben Gigawatt (GW) im Jahr 2010 seien absolut gigantisch und angesichts der derzeitigen Marktlage beinahe unrealistisch, schlussfolgert Brack. Ob „chinesische Hochstaplerei“ oder gesunder Optimismus hinter diesen Wachstumsprognosen steckt, wagt der Chefredakteur nicht zu sagen. Aber es sei zu erwarten, dass die chinesischen Solar-Unternehmen ihre Kapazitäten in den nächsten Jahren tatsächlich um ein Vielfaches steigern und ihre Produkte dann verstärkt in den Übersee-Markt pumpen. Hier liege Brack sicher richtig, betont der EuPD: Schon heute lägen die Preise für Solar-Anlagen in China um bis zu 40 Prozent unter jenen in Europa. Sollten die asiatischen Firmen künftig noch stärker auf den europäischen Markt drängen, werde es sicher auch zu einem schärferen Preiskampf kommen. Ein Grund für Armin Brack, schon heute vor allzu langfristiger Euphorie zu warnen.

24.08.2007 | Quelle: EuPD Europressedienst Bonn | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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