Photovoltaik-Industrie schlägt freiwilliges Rücknahmesystem für PV-Produkte vor

Die zweiten Gespräche am Runden Tisch, veranstaltet vom Europäischen Photovoltaik-Industrieverband EPIA, beschäftigten sich mit Elektronikschrott und Recycling im Photovoltaik-Sektor. Bis Dezember sind insgesamt sieben solcher Gesprächsrunden geplant. Die Veranstaltung stellte die Initiative der PV-Industrie für ein freiwilliges Rücknahmesystem in den Mittelpunkt und forderte von der EU-Kommission gleichzeitig, die Photovoltaik nicht in die WEEE-Richtlinie (Waste Electrical […]

Die zweiten Gespräche am Runden Tisch, veranstaltet vom Europäischen Photovoltaik-Industrieverband EPIA, beschäftigten sich mit Elektronikschrott und Recycling im Photovoltaik-Sektor. Bis Dezember sind insgesamt sieben solcher Gesprächsrunden geplant. Die Veranstaltung stellte die Initiative der PV-Industrie für ein freiwilliges Rücknahmesystem in den Mittelpunkt und forderte von der EU-Kommission gleichzeitig, die Photovoltaik nicht in die WEEE-Richtlinie (Waste Electrical and Electronic Equipment) einzubeziehen, die gegenwärtig überarbeitet wird.
Aktuell seien Photovoltaik-Komponenten nicht Teil dieser Richtlinie, doch eine mögliche Einbeziehung neuer Produkte werde im Laufe des kommenden Jahres präsentiert, berichtet EPIA in einer Pressemitteilung.

Recyclingbedarf für Photovoltaik noch gering
Die aktuelle WEEE-Richtlinie regelt die Vermeidung und Reduzierung von Elektronikschrott durch Recycling. Jeder Hersteller ist verantwortlich für die Finanzierung der Sammlung, Behandlung und Entsorgung seiner Produkte. Laut EPIA ist der Recyclingbedarf für Photovoltaik noch gering, weil die PV-Massenproduktion erst vor wenigen Jahren startete. Doch der PV-Industrieverband sieht eine deutliche Veränderung der Situation in etwa 20 Jahren, wenn die ersten Produkte ausgedient haben und beispielsweise Solarmodule recycled werden müssen. Aus diesem Grund schlägt EPIA mit dem Projekt „PV Cycle“ nun ein freiwilliges System vor, welches den PV-Sektor in die Lage versetzen soll, bis 2015 rund 90 % der Photovoltaikkomponenten zurückzunehmen.

Nachhaltiges Lebenszyklusmanagement für die Photovoltaik
EPIA vertritt derzeit mehr als 70 % des PV-Weltmarkts und will ein Recyclingsystem für die gesamte Industrie schaffen sowie ein nachhaltiges Lebenszyklusmanagement in der Industrie etablieren. Weiter soll die Verantwortlichkeit der PV-Industrie für ihre Produkte ausgebaut und eine Überwachungssystem sichergestellt werden. Darüber hinaus will EPIA die bereits ins Auge gefasste Forschung zur Entsorgung der PV-Produkte unterstützen.
Die Einbeziehung der Photovoltaik in die WEEE-Richtlinie würde bedeuten, dass diese Teil von 27 unterschiedliche Recyclingsystemen mit entsprechendem bürokratischem Aufwand und Kosten würde, betont EPIA. Das stattdessen vorgeschlagene Programm PV Cycle hingegen sei ein in sich stimmiges EU-weites Recyclingverfahren, das ein effizientes und ökonomisch sinnvolles Management des Schrotts der PV-Industrie ermögliche. Deshalb drängt EPIA die EU-Kommission, die Mitgliedsstaaten und das Europäische Parlament, die Photovoltaik nicht in die kommende Überarbeitung der WEEE-Richtlinie einzubeziehen.
Die Vorträge zur Veranstaltung können heruntergeladen werden unter http://www.epia.org/index.php?id=137

12.10.2007 | Quelle: European Photovoltaic Industry Association | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

Beliebte Artikel

Schließen