Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg startet Ringvorlesung zum Übergang in das Solar-Zeitalter
Das Energiezentrum Mitteldeutschland (EZM), eine neue interdisziplinäre Wissenschaftliche Einrichtung der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, organisiert eine Ringvorlesung zum Thema „Zukunft der Energie – Energie der Zukunft“. Den ersten Vortrag hält am Mittwoch, 17. Dezember 2008, Prof. Dr. Gerhard Willeke vom Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme. Das EZM wird von allen Fakultäten der Martin-Luther-Universität getragen, eine Doktorandenschule ist geplant. Das Zentrum soll den Übergang der globalen Gesellschaft in das Solarzeitalter kultur- und naturwissenschaftlich begleiten. „Die Menschheit muss ihre Ressourcen nachhaltiger nutzen als bisher, daran besteht längst kein Zweifel mehr“, sagt Prof. Dr. Dietrich H. Nies, Direktor des Instituts für Biologie der MLU und Sprecher des EZM.
„Das zu lösende Problem ist ein globales, eine technologische wie auch eine ökonomische und soziokulturelle Angelegenheit. In seinen Ausmaßen kann der Prozess, der nun erfolgen muss, nur mit der ’neolithischen Revolution‘ und der Industrialisierung verglichen werden. Es ist damit die dritte kulturelle Revolution der Menschheit“, betont Nies. Beiträge zur Problemlösung erfordern laut Nies eine intensive Zusammenarbeit zwischen den naturwissenschaftlichen und kulturwissenschaftlichen Disziplinen, „wie es nur an einer Volluniversität möglich ist“.
Mitteldeutschland als Modell für eine energieeffiziente Gesellschaft
Stichworte wie Photovoltaik und Biomasse sind bereits allgegenwärtig, aber neben der technischen Umsetzung neuer Formen der Energiegewinnung geraten auch Themen wie die Wirtschaftlichkeit und kulturelle Rahmenbedingungen in den Fokus. „Interessant sind dabei auch die lokalen Gegebenheiten“, so Professor Nies. „Die Region Mitteldeutschland könnte als Modell dafür etabliert werden, wie durch Kombination von technischen Erneuerungen, gesellschaftlichen und politischen Maßnahmen eine energieeffiziente Gesellschaft funktionieren könnte, die ohne Einbußen in ihrer Lebensqualität auskommt. Kläranlagen und Kompostanlagen könnten Energie abgeben statt Energie zu kosten. Viele andere Ideen sind hier denkbar, sie müssen nur gesammelt, geprüft und umgesetzt werden.“
Zentrale Themen des Energiezentrums Mitteldeutschland beleuchtet die Ringvorlesung, die am 17. Dezember um 19 Uhr im Audimax am halleschen Universitätsplatz beginnt. Die Ringvorlesung reicht bis in den Sommer 2009 hinein und soll im Wintersemester 2009/10 fortgesetzt werden.
14.12.2008 | Quelle: Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH