Schweizer Energieversorger EBL investiert in solarthermisches Kraftwerk in Spanien

Der Energieversorger EBL (Liestal, Schweiz) beteiligt sich an dem 30 MW-Solarkraftwerk „Puerto Errado II“ in Murcia (Spanien), berichtet das Unternehmen in einer Pressemitteilung. Die Vertragsunterzeichnung mit der Novatec Biosol AG bedeute einen wichtigen Meilenstein für die EBL-Strategie, bis ins Jahr 2020 rund 30% des unternehmensbezogenen Energieabsatzes aus neuen erneuerbaren Quellen zu beziehen. Der in dem […]

Der Energieversorger EBL (Liestal, Schweiz) beteiligt sich an dem 30 MW-Solarkraftwerk „Puerto Errado II“ in Murcia (Spanien), berichtet das Unternehmen in einer Pressemitteilung. Die Vertragsunterzeichnung mit der Novatec Biosol AG bedeute einen wichtigen Meilenstein für die EBL-Strategie, bis ins Jahr 2020 rund 30% des unternehmensbezogenen Energieabsatzes aus neuen erneuerbaren Quellen zu beziehen. Der in dem solarthermischen Kraftwerk in Spanien erzeugte Solarstrom diene vorerst dem Verbraucher vor Ort und verbessere den europäischen Strom-Mix. Die EBL will ihren Erfahrungsvorsprung auf diesem Gebiet in der Schweiz für neue Geschäftsfelder ausnutzen, heißt es in der Pressemitteilung.
Die EBL sicherte sich nach eigenen Angaben eine Beteiligung von 85 % an Bau und Betrieb des solarthermischen Kraftwerks Puerto Errado II in Calasparra, der Region Murcia, im Südosten von Spanien.

50 Millionen Kilowattstunden Solarstrom pro Jahr
Die im Sonnengürtel von Europa gelegene Gegend weise eine der höchsten Sonnenscheinintensitäten in Europa auf und sei von daher ideal für diese Art der Energiegewinnung, betont EBL. Gebaut werde das Solar-Kraftwerk auf einer Fläche von 60 Hektar, entsprechend der Größe von rund 84 Fußballfeldern. Sie soll die direkte Sonnenstrahlung zur Erzeugung von rund 50 Millionen Kilowattstunden Solarstrom pro Jahr nutzen (was der Versorgung von etwa 11.000 Haushalten diene). Der Spatenstich für Puerto Errado II ist im Oktober geplant, vorbehaltlich der Entscheidung über die neue spanische Einspeisevergütung für Solarstrom. EBL rechnet mit einer Bauzeit von zwei Jahren.

Fresnel-Kollektor-Technologie von Novatec
Der Technologieentwickler und Anlagebauer Novatec Biosol AG überzeugte die EBL durch seine Innovationskraft und Qualität. 2009 erhielt das baden-württembergische Unternehmen mit Sitz in Karlsruhe den Industriepreis 2009 der Hannover Messe. Novatecs Technologie stehe für einen hohen Wirkungsgrad, geringen Materialaufwand und die vollautomatische Serienfertigung der zur Anwendung gebrachten Fresnel-Kollektor-Technologie „Nova 1“, betont EBL. Erprobt worden sei diese Technologie in einer Testanlage mit 1,4 MW. Die Ergebnisse bestätigten den erwartet hohen Wirkungsgrad der Anlage und deren problemlosen Betrieb. Der Einsatz einer Trockenkühlung und von wasserfreien Reinigungsrobotern in trockenen Gegenden sei ein entscheidender Vorteil gegenüber den sonst in Spanien üblichen Parabolrinnen-Kraftwerken, die jedes Jahr mehrere Millionen Liter Wasser für Kühlung und Reinigung benötigten.

150 Millionen Euro Investitionsvolumen
„Die Beteiligung an Puerto Errado II ist ein Meilenstein für einen schweizerischen Energieversorger in Spanien. Als erste Stromversorgerin der Schweiz geht die EBL auf dem Feld der Sonnenwärmekraftwerke respektive ‚Concentrating Solar Power‘ (CSP) eine zukunftsfähige Investition ein“, heißt es in der Pressemitteilung. Vom EBL-Anteil von 85 % mit einer Eigenkapitalquote von rund 57 Millionen Schweizer Franken (CHF) soll bei Zustimmung des Grossen Rats des Kantons Basel-Stadt eine Beteiligung von 31 % an die Industriellen Werke Basel IWB gehen. Einer Gesamtinvestition von 150 Millionen Euro stehe eine Einspeisevergütung von zirka 33 Eurocent/kWh gegenüber. Dies garantiere, dass das Projekt auch ökonomisch äußerst interessant sei.

06.08.2009 | Quelle: EBL | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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