Photovoltaik-Hersteller Inventux: Mikromorphe Dünnschichtmodule unter realen Umweltbedingungen ertragsstärker als kristalline Module

Bei der Auswahl ihrer Solarstromanlage orientieren sich die meisten Käufer an den Wirkungsgraden der unterschiedlichen Solarmodule, um daraus den Energieertrag abzuleiten. Den meisten Kunden sei allerdings nicht bekannt, dass Wirkungsgrade auf simulierten Standardtestbedingungen (Standard Test Conditions; STC) basieren, so der Modulhersteller Inventux Technologies AG (Berlin) in einer Pressemitteilung. STC liefere reine Laborwerte, die nicht den […]

Bei der Auswahl ihrer Solarstromanlage orientieren sich die meisten Käufer an den Wirkungsgraden der unterschiedlichen Solarmodule, um daraus den Energieertrag abzuleiten. Den meisten Kunden sei allerdings nicht bekannt, dass Wirkungsgrade auf simulierten Standardtestbedingungen (Standard Test Conditions; STC) basieren, so der Modulhersteller Inventux Technologies AG (Berlin) in einer Pressemitteilung. STC liefere reine Laborwerte, die nicht den realen Umweltbedingungen (Most Frequent Conditions; MFC) entsprechen. Unter realen Umweltbedingungen sei die Performance von kristallinen Modulen deutlich schwächer als bei mikromorphen Dünnschichtmodulen, zitiert Inventux Studien und Messungen, unter anderem aus Deutschland* und Japan**.

Durchschnittliche Sonneneinstrahlung in der Praxis niedriger als im Labor
„Auf Deutschland bezogen bedeutet das: Die ‚Standard Test Conditions‘ (STC) gehen ganzjährig von einer direkten Sonneneinstrahlung von 1.000 W/m2 aus, ohne Bewölkung, ohne Smog usw. Diese reinen Laborwerte sind in der Realität jedoch nicht gegeben. Laut DGS, der deutschen Gesellschaft für Sonnenergie e. V., beträgt der Anteil direkter Sonneneinstrahlung in Deutschland pro Jahr nur 40 Prozent, also mehr als die Hälfte der Einstrahlung ist diffuses Licht“, heißt es in der Pressemitteilung. Wie vom Fraunhofer-Institut für Bauphysik (IBP) ermittelt worden sei, lag die durchschnittliche Sonneneinstrahlung in Deutschland zwischen 400 – 800 W/m2, also deutlich niedriger als die angenommenen 1.000 W/m2 bei den simulierten „STC“-Laborwerten. Kristalline Solarmodule lieferten unter diesen Bedingungen eine reduzierte Leistung gegenüber mikromorphen Dünnschichtmodulen, die über ein erheblich besseres Schwachlichtverhalten verfügen, betont Inventux. Bei den „Standard Test Conditions“ (STC) werde zudem von einer Modultemperatur von 25 °C bei 1.000 W/m2 direkter Einstrahlung ausgegangen. Da die Modultemperatur bei allen Modulen stets wesentlich höher liege als die Umgebungstemperatur, müsste in diesem Fall die Umgebungstemperatur bei ungefähr minus 13 °C liegen – und somit außerhalb der in Deutschland ermittelten Durchschnittstemperatur, betont Inventux. Die Klimaerwärmung führe aber auch in Deutschland zu eher steigenden Temperaturen. Laut Deutschem Wetterdienst lag sogar im Januar 2008 die Durchschnittstemperatur mit 3,6 °C im „Plus“ und damit weit entfernt von den benötigten minus 13 °C, um die angenommene „STC“-Modultemperatur zu erreichen.

Umgebungstemperatur beeinflusst den Solarstrom-Ertrag
Bei steigender Umgebungstemperatur steigt auch die Modultemperatur, gleichzeitig sinkt die Energieproduktion jedes Moduls. „Messungen am Photovoltaik-Institut Berlin zeigen, dass kristalline Module bei steigenden Temperaturen signifikant an Leistungsfähigkeit verlieren, während mikromorphe Dünnschichtmodule wie die Inventux Module den Großteil ihrer Leistungsfähigkeit behalten“, so Roland Sillmann, Vorstand Technik der Inventux Technologies AG. „Im Sommer steigt die Temperatur von Solarmodulen oft auf über 60 °C. Kristalline Module können hier schnell 20 Prozent weniger Energie liefern, während sich bei Dünnschichtmodulen die Ertragsstärke nur geringfügig verändert“, so Sillmann weiter. Diese großen Differenzen in den Werten von „Standard Test Conditions“ (STC) und „Most Frequent Conditions“ (MFC) führten letztendlich auch zu sehr unterschiedlichen Resultaten beim Ertrag, betont Inventux.

Inventux-Finanzvorstand Rothe: höhere Renditen mit mikromorphen Dünnschichtmodulen
Das Institut für Solare Energieversorgungstechnik (ISET) zeige in einer Studie, dass in Deutschland mit einer mikromorphen Dünnschicht-Photovoltaik-Anlage eine rund 7 – 10 Prozent höhere Energieausbeute pro Jahr gegenüber konventionellen kristallinen Modulen zu erzielen sei. Oliver Rothe, Finanzvorstand der Inventux Technologies AG, errechnet entsprechend höhere Renditen: „Bei einer Anlage von 10 kWp und einem Durchschnittspreis von rund 3.300 Euro pro kWp inklusive Installation können unsere mikromorphen Dünnschichtmodule rund 6,5 Prozent mehr Rendite pro Jahr gegenüber herkömmlichen kristallinen Modulen erzielen.“

* Institut für Solare Energieversorgungstechnik (ISET), Module MHI
** Studie: „Difference in the outdoor performance of bulk and thin-film silicon-based photovoltaic modules“. T. Minnemoto,
S. Fukushige, H. Takakura, Ritsumeikan University, Kusatsu, Japan

17.09.2009 | Quelle: Inventux Technologies AG | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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