BEE bewertet Energiepolitik im Koalitionsvertrag mit „befriedigend“

Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) bewertet den am 24.10.2009 von Union und FDP vorgelegten Koalitionsvertrag bezüglich der Energiepolitik insgesamt mit der Note befriedigend. Positiv hervorzuheben sei aus Sicht der Branche, dass die neue Regierung die maßgebliche Rolle der erneuerbaren Energien bei der Energieversorgung anerkenne und betone. Erklärtes Ziel von Schwarz-Gelb sei es laut Koalitionsvertrag, erneuerbare […]

Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) bewertet den am 24.10.2009 von Union und FDP vorgelegten Koalitionsvertrag bezüglich der Energiepolitik insgesamt mit der Note befriedigend. Positiv hervorzuheben sei aus Sicht der Branche, dass die neue Regierung die maßgebliche Rolle der erneuerbaren Energien bei der Energieversorgung anerkenne und betone. Erklärtes Ziel von Schwarz-Gelb sei es laut Koalitionsvertrag, erneuerbare Energien sowie die Technologieführerschaft in diesem Bereich konsequent auszubauen und konventionelle Energieträger kontinuierlich durch alternative Energien zu ersetzen. „Diese Aussagen sind wegweisend und wichtig. Denn eine klimaschonende, sichere und bezahlbare Energieversorgung können auf Dauer nur die Erneuerbaren leisten, erklärt dazu BEE-Präsident Dietmar Schütz.

Klares Bekenntnis zum EGG
Maßgeblich sei auch die Betonung des Vorrangs für erneuerbare Energien und das klare Bekenntnis zum Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Vorschnellen Änderungen dieses erfolgreichen Gesetzes, wie sie im Vorfeld der Verhandlungen lautstark gefordert wurden, sei eine Absage erteilt worden. „Hier hat sich die vernünftige Erkenntnis durchgesetzt, dass Investitionssicherheit essentiell für die Entwicklung einer aufstrebenden Branche ist. Wir nehmen das Angebot der neuen Regierung gern an, mögliche Veränderungen am EEG im Dialog mit der Branche zu erarbeiten“, sagt Schütz.
Positiv beurteilt der Branchenverband die Betonung der Speicherentwicklung und die angekündigten Anreize für Regenerative Kombikraftwerke. Dies seien entscheidende Schritte auf dem Weg zur regenerativen Vollversorgung. Als falsche Weichenstellung bewertet der BEE dagegen die Aufkündigung des Atomkonsenses. Mit längeren Laufzeiten für Kernkraftwerke drohe die zunehmende Verstopfung der Stromnetze und eine Einschränkung des Vorranges für Erneuerbare. Außerdem würden dadurch wenige Großkonzerne bevorzugt und mehr Wettbewerb im Energiemarkt verhindert. Insgesamt sei daher zu befürchten, dass der Ausbau der Erneuerbaren Energien im Stromsektor gebremst werde.

Enttäuschendes Ergebnis im Wärmesektor
Enttäuschend sei das Ergebnis der Verhandlungen im Wärmesektor. Zwar werde am Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz und dem Marktanreizprogramm festgehalten. Es mangele jedoch an einer verlässlichen Verstetigung der Förderung und an neuen Impulsen, um das große Effizienzpotenzial und die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten für Erneuerbare Energien in diesem wichtigen Sektor schneller zu erschließen. Im Mobilitätssektor nenne der Koalitionsvertrag das begrüßenswerte Ziel, den Markt für reine Biokraftstoffe wiederzubeleben. Aussagen zur Anhebung der Quote für Biokraftstoffe und konkrete Vorschläge zur Förderung Erneuerbarer Elektromobilität seien dagegen nicht zu finden.
BEE-Präsident Schütz abschließend: „Jetzt kommt es auf das im Koalitionsvertrag angekündigte Energiekonzept an. Die neue Regierung muss dieses Instrument nutzen, um bisherige Leerstellen mit zukunftsweisenden Maßnahmen zu füllen. Der BEE hat in seinem jüngst vorgelegten eigenen Entwurf für eine zukunftsfähige Energieversorgung wertvolle Hinweise dafür geliefert.“

24.10.2009 | Quelle: BEE | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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