Stadtwerke Bielefeld weihen Photovoltaik-Freiflächenanlage mit 4,3 Megawatt in Sachsen-Anhalt ein

Am 21. September 2010 nahmen die Stadtwerke Bielefeld eine Photovoltaik-Freiflächenanlage mit einer Leistung von 4,3 Megawatt (MW) in Calbe (Sachsen-Anhalt) offiziell in Betrieb. Die Dimensionen des Solarparks sind beeindruckend, waren sich die Gäste einig: Auf einer Fläche von 145.000 Quadratmetern - das entspricht etwa zwanzig Fußballfeldern - wurden seit März 2010 insgesamt 48.528 Dünnschichtmodule errichtet, die laut Betreiber durchschnittlich pro Jahr mehr als 4,1 Millionen Kilowattstunden (kWh) Solarstrom erzeugen werden. Hiermit können über 1.450 Haushalte mit einem Verbrauch von 2.800 kWh ein Jahr lang klimafreundlich mit Strom versorgt werden.

Der Umwelt werden durch die Anlage 2.400 Tonnen Kohlendioxid im Jahr erspart.

Module von Malibu
Die Module der Anlage stammen aus dem Malibu-Werk des Unternehmens Schüco in Osterweddingen bei Magdeburg. Sie haben den Vorteil, dass sie auch bei diffusem Licht sowie hohen Temperaturen gute Erträge liefern. Beeindruckt waren die Gäste der Einweihungsfeier auch von dem Tempo, in dem das Projekt unter der Regie von Generalunternehmer AIC – Ingenieurgesellschaft für Bauplanung – aus Chemnitz realisiert wurde: Zwischen dem Baubeginn Anfang März und der am 18. Juni erfolgten ersten Einspeisung von Solarstrom in das Netz lagen nur dreieinhalb Monate.
In dieser Zeit wurde auf dem Gelände der ehemaligen Bauschuttdeponie an der Barbyer Chaussee in Calbe viel Material bewegt. Die fast 50.000 Module wurden auf so genannten Tischkonstruktionen mit einer Gesamtlänge von 25,5 Kilometern montiert. Hierfür wurden 9.500 Stützen aus Stahl und 102 Kilometer Aluminium-Profilträger verbaut, die mit 150.000 Schraubverbindungen montiert wurden. Insgesamt vier Wechselrichterstationen sind über ein Mittelspannungskabel miteinander verbunden und speisen den erzeugten Solarstrom in ein nahe gelegenes Umspannwerk ein.

Solarstrom im großen Stil erzeugen
"24 Millionen Euro haben wir in den letzten zwei Jahren bereits in Bielefeld und der näheren Umgebung in unser Holzkraftwerk, unsere Biogas-, Wind- und Solaranlagen investiert. Vor Ort sind die Möglichkeiten jetzt ziemlich ausgeschöpft. Am Standort in Calbe haben wir die Chance, Solarstrom im großen Stil zu erzeugen. Mit der Photovoltaik-Freiflächenanlage versechsfachen wir leistungsmäßig unsere Stromerzeugung aus Sonnenenergie", sagte Stadtwerke-Geschäftsführer Friedhelm Rieke bei der Einweihung der Photovoltaik-Freiflächenanlage. Sein Kollege Wolfgang Brinkmann ergänzte: "Unser bereits vorhandenes Anlagenportfolio im Bereich der erneuerbaren Energien konnten wir hier in Calbe mit einer Investition von zehn Millionen Euro sinnvoll ergänzen."

Rieke und Brinkmann freut besonders, dass viele Stadtwerke-Kunden ganz unmittelbar an dem Projekt teilhaben, da es auch mit Geldern aus dem Kundenfonds "EnerBest Klima", der 2009 mit der Sparkasse Bielefeld gemeinsam aufgelegt wurde, finanziert wurde. Staatssekretär Detlef Schubert betonte in seinem Grußwort: "Sachsen-Anhalt zählt heute zu den weltweit bedeutendsten Standorten der Solarbranche. Vor allem bei Produktion und Forschung ist unser Bundesland gut aufgestellt. Umso erfreulicher ist es, dass beim Bau des Solarparks Calbe ausschließlich Dünnschichtmodule aus Sachsen-Anhalt zum Einsatz gekommen sind. Auch dadurch können wir unsere Position als Premium-Standort für erneuerbare Energien weiter ausbauen."
Und Schüco-Chef Dirk U. Hindrichs freute sich: "Schön, dass die gute Zusammenarbeit von Schüco mit den Stadtwerken Bielefeld, die uns ja auch mit Strom beliefern, neue Früchte trägt. In Bielefeld haben wir schon einige gemeinsame Projekte rund um die Solarenergie verwirklicht. Jetzt sind wir erstmalig auch außerhalb der Stadtgrenzen gemeinsam aktiv geworden."

06.10.2010 | Quelle: Stadtwerke Bielefeld; Foto: Bastian Ehl/ Stadtwerke Bielefeld | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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