Rheinland-Pfalz: „CO2-freie Landesverwaltung ist Vorbild“; 98 Prozent Ökostrom ab Januar 2011

Die Landesverwaltung in Rheinland-Pfalz wird ab dem 1. Januar 2011 auch für ihre kleineren Dienststellen, wie zum Beispiel Polizeiinspektionen, Finanzämter und Amtsgerichte, Ökostrom beziehen. Bereits zu Jahresbeginn 2010 hatte die Landesregierung rund 80 Prozent des Strombezugs auf Ökostrom umgestellt.

Umweltministerin Conrad: "Das Land erreicht mit der jetzigen Aufstockung sein Ziel, nur noch Ökostrom zu nutzen, zu 98 Prozent. Neben großen Stromverbrauchern konnten auch für die kleinen Liegenschaften des Landes Ökostromlieferanten gefunden werden. So lassen sich insgesamt rund 50.000 Tonnen Kohlenstoffdioxid jährlich einsparen."

CO2-neutrale Landesverwaltung
Die Lieferung beginnt mit Auslaufen der noch bestehenden Verträge zum Jahresende und dauert bis Ende 2012. Finanzminister Kühl: "Es entstehen gegenüber den bisherigen Bezugskonditionen keine Mehrkosten für den Ökostrom, der zu 100 Prozent aus Wasserkraft in Norwegen, Deutschland und Österreich erzeugt wird." Bis 2020 will Rheinland-Pfalz für seine Landesverwaltung den CO2-Ausstoß mindestens um 50 Prozent verkleinern, bezogen auf 2008.
Conrad und Kühl: "Die Landesregierung demonstriert mit ihrem vorbildlichen Projekt „CO2-neutrale Landesverwaltung“, dass mit Ideenreichtum und beherztem Engagement der Strombedarf konzeptionell auch ohne Atomkraft gedeckt werden kann und ohne Mehrbelastungen für das Land. Unser Ziel ist es, den Ausbau von Erneuerbare-Energien-Anlagen voranzubringen."

11 Millionen kWh werden CO2-frei bezogen
Vorausgegangen war eine vom Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung LBB durchgeführte europaweite Ausschreibung in mehreren Losen, die von kommunalen und regionalen Stromanbietern gewonnen werden konnte. Rund 11 Millionen Kilowattstunden (kWh) Regenerativstrom werden dadurch CO2-frei bezogen. Auch die restlichen zwei Prozent der insgesamt rund 80 Millionen kWh umfassenden Stromliefermenge sollen nach Beendigung laufender Verträge zu Ökostrom werden. Neue Anlagen werden bevorzugt bewertet, um den zusätzlichen Umweltnutzen zu stärken.
Bei Auslaufen der Stromlieferverträge an den Hochschulen des Landes, die ihren Stromeinkauf selbst verantworten, ist auch dort die Umstellung auf Ökostrom angedacht. Kühl: "Dem wissenschaftlich bedingten Energiebedarf wird besondere Beachtung geschenkt."

Zusätzliche landeseigene Flächen, Dächer und Fassaden zur Nutzung erneuerbarer Energien
Neben dem Ökostrombezug hat es sich die Landesregierung Rheinland-Pfalz zum Ziel gesetzt, zusätzlich landeseigene Flächen, Dächer, Fassaden und Standorte für die Nutzung erneuerbarer Energien zur Verfügung zu stellen oder selbst in Erneuerbare-Energien-Anlagen zu investieren. Inzwischen wird von Erneuerbare-Energien-Anlagen, die auf landeseigenen Gebäuden und Grundstücken installiert sind, jährlich eine Strommenge erzeugt, die etwa 15 Prozent des Stromverbrauchs der Landesbehörden (ohne Hochschulen) entspricht. Das Land wird weitere Flächen für solche Anlagen zur Verfügung stellen, so dass zügig so viel Ökostrom erzeugt werden kann, wie von der Landesverwaltung an Strom benötigt wird.

02.01.2011 | Quelle: Ministerium für Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz Rheinland-Pfalz | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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