DGS zur flexiblen EEG-Vergütungsanpassung: Konsequenzen nicht problemlos zu verkraften; Photovoltaik-Ausbau kann dynamisch fortgesetzt werden

Die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS) befürwortet die ausgehandelte flexible Anpassung der Photovoltaik-Förderung, kritisiert jedoch auch einzelne Punkte.

"Sicherlich ist die Konsequenz für Investoren, Handwerker und viele Beteiligte nicht problemlos zu verkraften. Die Einführung eines Deckels wäre aus Sicht der DGS jedoch verheerend gewesen", so DGS-Präsident Jörg Sutter. "Die für Juli vorgesehenen Kürzungen werden nicht zusätzlich eingefordert, sondern nur von Anfang 2012 vorgezogen. Langfristig für die Jahre ab 2012 betrachtet ändert sich vorerst also nichts. Der Ausbau der Solarstromerzeugung kann in Deutschland dynamisch fortgesetzt werden."

Weiterer jährlicher Zubau von 4 bis 6 GW möglich und wahrscheinlich
Die DGS geht davon aus, dass das Marktwachstum in Deutschland durch 
die Förderreduzierung nur eine geringe Dämpfung erfährt. 2011 würden gegenüber 2010 allein Freilandanlagen mit einer Leistung von 1,5 Gigawatt (GW) wegfallen, die ab 2011 nicht mehr vom EEG gefördert werden. "Dies ist aber nicht der aktuellen Fördersenkung zuzurechnen!", betont Sutter. Ein weiterer jährlicher Zubau von 4 bis 6 GW sei möglich und wahrscheinlich – mit der Konsequenz, dass im Jahr 2020 rund 70 GW Photovoltaik am Netz sein werden.

Flexible Anpassung besser als ein Deckel
Das Modell der flexiblen Anpassung je nach Zubaurate ist aus Sicht der DGS ein geeignetes Instrument, um einen flexiblen Zubau zu erhalten. Anders als beim "Deckel" müsse kein "Stop-and-Go" mit drastischen Auswirkungen insbesondere für kleinere Marktteilnehmer befürchtet werden.

Industrie muss Preise der Komponenten kontinuierlich senken
Die DGS kritisiert jedoch, dass die Gespräche nur einseitig mit der Industrie geführt wurden und dadurch eine breitere Zustimmung durch die Einbindung weiterer betroffener Gruppen verhindert wurde. 
"Der wichtigste Punkt ist aus unserer Sicht jedoch der Folgende", so Jörg Sutter, Präsident der DGS: "Ich werte den Kompromiss auch als Versprechen der Industrie, die Preise der Komponenten kontinuierlich weiter zu senken. Eine Investition in eine Solarstromanlage soll sich auch zukünftig lohnen."

Angriffen auf das EEG mit allen Mitteln entgegentreten; Qualitätsverbesserung bleibt zentrales Thema
Die DGS will sich nachdrücklich dafür einsetzen, dass die EEG-Novellierung, die 2012 bevorsteht, dazu genutzt wird, das EEG zukunftssicher zu machen, ohne dass bei veränderten Rahmenbedingungen immer hektisch das Gesetz angepasst wird. "Weiterhin zu erwartenden Angriffen auf das Erfolgsinstrument EEG werden wir mit allen unseren Mitteln entgegentreten! Qualität und Langlebigkeit bleiben weiterhin ein wichtiges Thema für die DGS, Qualitätsverbesserungen werden angestrebt (www.ralsolar.de). Es bleibt zu hoffen, dass unter den zukünftig verschärften wirtschaftlichen Ansprüchen nicht die Qualitätsaspekte vernachlässigt werden", so Sutter.

24.01.2011 | Quelle: Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie DGS e.V. | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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