DGS kommentiert Sachverständigenrats-Sondergutachten „Wege zur 100 % erneuerbaren Stromversorgung“; Korrekturen bei der Photovoltaik gefordert

Die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie lobt das aktuelle

Sondergutachten des Sachverständigenrates für Umweltfragen (SRU), wendet sich aber gegen die Position der Regierungsberater, dass die Förderung der Photovoltaik drastisch gedrosselt werden müsse, weil die aktuelle Zubaurate viel höher sei als es nach aktuellem Wissensstand für das Erreichen eines kostenoptimalen Mix erneuerbarer Energie notwendig ist. Im Gutachten werde zwar nicht ausdrücklich ein exakt bezifferter Deckel (Förderobergrenze) für den weiteren Ausbau der Photovoltaik gefordert. Da aber gleichzeitig von den Gutachtern ausgeführt werde, dass sie eine jährliche Zubaurate von 2,5 bis 3,5 Gigawatt pro Jahr für zu hoch halten, könne daraus der Schluss gezogen werden, der Deckel müsse bei vielleicht einem Gigawatt liegen, erläutert Dr. Uwe Hartmann, Vize-Präsident der DGS.

Vizepräsident Hartmann: Kumulierte installierte Photovoltaik-Leistung von 70 GW im Jahr 2020 machbar
Die nähere Betrachtung der Argumente hinter dieser Forderung zeige, dass diese zu großen Teilen nicht nachvollziehbar seien und auf überholten Annahmen beruhen. "Aus Sicht der DGS ist die Photovoltaik stark unterbewertet, was die möglichen Zubauraten anbetrifft. Wir halten eine kumulierte installierte Leistung von 70 GW im Jahr 2020 für machbar und kosteneffizient. Demgegenüber steht eine vom SRU für das 2020 vorgesehene PV-Leistung von nur 30 GW, bis 2050 ansteigend auf 40 GW", so Hartmann.

Die Tragenden Säulen des EEG erhalten
Eine hundertprozentige Vollversorgung mit Strom aus Erneuerbarer Energie ist möglich, sicher und bezahlbar, fasst die DGS das Gutachten zusammen. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz werde als ein wirksames und vergleichsweise effizientes Instrument bezeichnet. Die beiden tragenden Säulen des EEG, der Einspeisevorrang für erneuerbare Energien und die garantierte Vergütung als Grundstruktur, seien beizubehalten. Die Berechnungsgrundlagen für den weiteren Ausbau der Photovoltaik in Deutschland beruhten jedoch auf falschen Kostenannahmen und seien überholt. "Hier muss dringend korrigiert werden", fordert Hartmann. 
31.01.2011 | Quelle: DGS e.V.   | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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