Lux Research: Marktvolumen für solarthermische Kraftwerke bewegt sich 2011 in Richtung Gigawatt

Trotz günstigen Preisen für Photovoltaik sowie anhaltenden ökologischen und finanziellen Bedenken kann konzentrierende Solarthermie (Concentrating Solar Power, CSP) 2011 den Gigawatt-Maßstab erreichen. Auch künftig halte das Wachstum an, da die geplanten Anlagen immer mehr solarthermische Kraftwerke mit einer Nennleistung von mehr als 100 Megawatt (MW) umfassen, berichtet das Marktforschungsunternehmen

Lux Research Inc. (Boston, Massachusetts, USA).
Um sich jedoch Anteile an diesem neuen Markt zu sichern, müssten sowohl Stromversorgungsunternehmen als auch Projektentwickler die wirtschaftlichen Faktoren und qualitativen Unterschiede der vier wichtigsten konkurrierenden Technologien kennen, heißt es in einem neuen Bericht von Lux Research.
Der Bericht "Solar Thermal Update: The Renaissance of Concentrating Solar Power" vergleicht Wirtschaftlichkeit und Leistung der drei großen CSP-Technologien (Parabolrinnen-, Solarturm- und Stirlingsysteme) mit dem Hauptkonkurrenten der Solarthermie, der Photovoltaik. Zur Kalkulation wurde ein hypothetisches 100 MW-Kraftwerk mit der jeweiligen Technologie ausgestattet. Die Stromgestehungskosten (levelized cost of electricity, LCOE), Kapitalaufwand, Ertrag und weitere Faktoren gingen in den Vergleich ein.

Solarthermisch erzeugter Strom deckt bereits einen großen Teil des Strombedarfs in Spanien und im Südwesten der USA
"Nach einigen Anlaufschwierigkeiten macht solarthermisch erzeugter Strom in Spanien und dem Südwesten der USA inzwischen einen großen Teil des Strommixes aus", sagte Ted Sullivan, Chefanalyst bei Lux Research und Hauptautor der Studie. "Obwohl bisher Parabolrinnen-Technologien vorherrschten, rechnen wir damit, dass Solarturm-Kraftwerke an Bedeutung gewinnen. Diese Technologie hat sich bewährt, weil sie in Kombination mit thermischen Speicherlösungen bei schwankender Stromproduktion unschlagbar ist. Dieses Grundsatzproblem hat solare Technologien bisher am Durchbruch gehindert."

Dish Stirling-Anlagen sind am preisgünstigsten, Parabolrinnen- und Turmsysteme bringen die höchste Leistung
Dish Stirling-Anlagen erfordern den geringsten Kapitalaufwand, so eines der zentralen Ergebnisse der Studie. Als eher modulare Technologie ist Dish Stirling in Bezug auf die Kosten führend, da Stirlingmotoren billig sind. Inzwischen sind die Spiegelfelder der Parabolrinnen-Kraftwerke so teuer, dass Dish Stirling die günstigste CSP-Lösung ist, während Solarturm-Kraftwerke wirtschaftlich relativ wettbewerbsfähig sind. Auf Grund hoher Modulkosten liegen Photovoltaik-Kraftwerke irgendwo dazwischen, erklärt Lux Research.
Hinsichtlich Leistung liegen herkömmliche solarthermische Rinnen- und Turmanlagen vorne. Parabolrinnen-Kraftwerke haben die größte Spitzenleistung, liegen aber bei Ertrag und Wirkungsgrad an zweiter Stelle, während Turmkraftwerke auf Grund hocheffizienter Turbinen und doppelachsiger Nachführung hier führen. Dish Stirling- und Photovoltaik-Anlagen bringen hingegen nicht so viel Leistung und haben geringere Wirkungsgrade und eine niedrigere Energieausbeute, gemessen in Kilowattstunden pro Kilowatt installierter Nennleistung (kWh/kWp).

Dish Stirling auch bei den Stromgestehungskosten führend
Die Stromgestehungskosten (in Euro pro Kilowattstunde) umfassen die gesamten Betriebskosten eines Kraftwerks und sind für den Investor bei der Ertragsberechnung maßgeblich. Auch hier liegen Dish-Stirling-Anlagen auf Grund ihrer niedrigen Kosten und ordentlichen Leistung vorne und sind damit ein guter Ersatz für Photovoltaik-Anlagen. Aber Solarturm-Kraftwerke sind ihnen dicht auf den Fersen und bleiben auch in den nächsten Jahren ernst zu nehmende Konkurrenten. Parabolrinnen-Anlagen haben die vergleichsweise höchsten Stromgestehungskosten aller CSP-Kraftwerke. Das liegt an ihrem großen Investitionsaufwand sowie hohen Betriebs- und Wartungskosten. Photovoltaik-Anlagen können laut Studie bei den Stromgestehungskosten nicht mit CSP mithalten, da der Investitionsaufwand relativ hoch und die Leistung mittelmäßig ist.
"Solar Thermal Update: The Renaissance of Concentrating Solar Power" ist eine Dienstleistung von Lux Solar. Kunden, die sich dafür anmelden, erhalten laufend Forschungsergebnisse über Markt- und Technologietrends, Berichte über neueste Technologien und Unternehmensdaten im wöchentlich erscheinenden "Lux Research Solar Systems Journal“ sowie auf Wunsch weitere Erhebungen der Analysten von Lux Research.
Mehr Informationen unter www.luxresearchinc.com
03.02.2011 | Quelle: Lux Research | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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