Europäischer Photovoltaik-Verband fordert britische Regierung auf, geplante Änderungen des Solarstrom-Einspeisetarifs gründlich zu überdenken

Angesichts der angekündigten Überprüfung des Einspeisetarifs in Großbritannien ein Jahr vor dem geplanten Termin, verlangt der europäische Photovoltaik-Industrieverband EPIA von der britischen Regierung, vorsichtig zu handeln, um die Entwicklung des Marktes nicht zu gefährden. Kommunen und Unternehmen, die gerade begonnen haben zu investieren, dürften nicht verunsichert werden.

Auf einer Versammlung in London drängten Vertreter der europäischen Photovoltaik-Branche die britische Regierung, in den nächsten Monaten hinsichtlich einer Änderung des Einspeisetarifs umsichtig vorzugehen. Sie betonten die langfristige Bedeutung der Entwicklung eines nachhaltigen Marktes, für den stabile und verlässliche Rahmenbedingungen erforderlich seien.
Viele Unternehmen hätten bereits investiert, um einen gänzlich neuen Wirtschaftssektor zu schaffen. Die vorgezogene Überprüfung des Einspeisetarifs sei jedoch riskant, da dies einen langen Zeitraum der Unsicherheit mit sich bringe, in dem viele Projekte auf dem Spiel stünden und der Markt ausgebremst werde, bevor er richtig begonnen hat, betont EPIA.

EPIA: Das UK hat das fünftgrößte Photovoltaik-Potenzial in Europa
"In einer Wirtschaftskrise ist es unerlässlich, die Entwicklung vielversprechender Märkte wie der Photovoltaik zu fördern, die tausende Arbeitsplätze vor Ort schaffen kann", betont EPIA-Generalsekretärin Eleni Despotou. Das Vereinigte Königreich sollte ehrgeiziger sein und die Photovoltaik breit einsetzen. Das ist eine dezentralisierte und erprobte Technik zur Stromerzeugung aus regenerativen Quellen. Nach Schätzungen von EPIA ist Großbritannien das Land in Europa, welches das fünftgrößte PV-Potenzial hat. Außerdem verfügt Großbritannien bereits eine bedeutende Produktion und kann neue Chancen nutzen."

PV-Branche schwer besorgt
Der PV-Markt in Großbritannien startete im April 2010 durch, als ein attraktiver Eispeisetarif eingeführt wurde, der großes Interesse und hohe Erwartungen auslöste. Schätzungen1 gehen davon aus, dass im laufenden Jahr bereits 17.000 Briten in der PV-Branche arbeiten. Die Ankündigung, den Einspeisetarif bereits ein Jahr eher als geplant zu kürzen, wecke große Bedenken in der Branche, die langfristiges Interesse benötige, um die nötigen Investitionen anzustoßen, betont EPIA.
EPIA sei bereit, die Regierung in jeder Hinsicht zu beraten und die Erfahrung des Verbandes mit Einspeisetarifen einzubringen, um den Markt für die sich formierende Photovoltaik-Branche so stabil wie möglich zu machen, betont der Verband.
1 Laut einer Untersuchung von Photovoltaics International
14.02.2011 | Quelle: EPIA | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

Beliebte Artikel

Schließen