Pike Research: Markt der gebäudeintegrierten Photovoltaik erreicht bis 2016 ein Umsatzvolumen von jährlich 4 Milliarden US-Dollar

Der weltweite Solar-Markt hat sich in den vergangenen Jahren dramatisch verändert. Die Branche hat sich von einem angebotsorientierten Geschäft mit nicht durchsetzbar hohen Modulpreisen hin zur Nachfrageorientierung gewandelt. Die Kosten pro Watt und Modulwirkungsgrade entscheiden in erster Linie über die Gewinner am Markt.

Ein neuer Bericht von Pike Research (Boulder, Colorado, USA) geht von einer ähnlichen dynamischen Veränderung bei der gebäudintegrierten Photovoltaik aus (building-integrated photovoltaics, BIPV) sowie bei der nachträglich an Gebäuden angebrachten Photovoltaik (building-applied photovoltaics, BAPV).
Das Marktforschungsinstitut prognostiziert ein starkes Wachstum des weltweiten BIPV-Marktes in den kommenden Jahren, hauptsächlich wegen niedrigerer Kosten. Die jährlichen Großhandels-Umsätze sollen von 744 Millionen US-Dollar (524 Millionen Euro) im Jahr 2010 auf fast 4 Milliarden USD (2,8 Mrd. EUR) im Jahr 2016 steigen (Basis-Szenario). Nach einem aggressiveren Szenario könnte der BIPV-Markt im selben Zeitraum sogar ein Volumen von 5,8 Milliarden USD (4,1 Mrd. EUR) erreichen.

Sinkende Kosten, verbesserte Ästhetik
“Die Kosten pro Watt sinken in der gebäudeintegrierten Photovoltaik schnell. Dieser Trend beschleunigt die Nachfrage nach Solar-Produkten für die Gebäudeintegration“, sagt Chefanalyst Peter Asmus.
“Wir gehen davon aus, dass die Kosten pro Watt für BIPV/BAPV 2016 wahrscheinlich bei 2,50 USD (1,76 EUR) pro Watt liegen. Außerdem wird die Ästhetik von BIPV/BAPV immer besser. Es gibt neue Solarziegel und -schindeln für Dächer und Solarpaneele auf Basis von kristallinem Silizium (c-Si) in verschiedenen Formen, Größen, Farben, Transparenz und Mustern, die sich nahtlos in die Gebäudestruktur einfügen.“

Wirkungsgrad steigt bis 2016 weiter
Laut Asmus werden sich die Wirkungsgrade sowohl von c-Si- als auch von flexiblen Dünnschichtmodulen und Solardachziegeln (meist CIGS-Module) verbessern und damit die Amortisationszeit für BIPV/BAPV-Projekte verkürzt. Außerdem sollen die Wirkungsgrade stufenweise bis 2016 weiter steigen. Das werde die Hersteller herkömmlicher Baumaterialien und möglicherweise auch Baumaterial-Händler anregen, mehr BIPV/BAPV-Solarprodukte zu vertreiben.

Asien überholt Europa bis 2016
Laut Pike Research führt die EU (vor allem Deutschland und Frankreich) den BIPV/BAPV-Markt an, was die installierte Leistung pro Jahr betrifft; Ihr Marktanteil werde jedoch von 55 % im Jahr 2009 auf 32 % im Jahr 2016 sinken, da die Nachfrage im Asien-Pazifik-Raum und in Nordamerika steigt. Bis 2016 soll die Nachfrage in Asien mit über 800 Megawatt pro Jahr höher als in Europa sein.

Zusammenfassung des Berichts kostenlos im Internet erhältlich
Der Bericht von Pike Research “Building-Integrated Photovoltaics” untersucht die wachsenden Weltmärkte der gebäudeintegrierten und gebäudemontierten Photovoltaik. Er umfasst eine umfangreiche Analyse der Nachfrage und Wirtschaftlichkeit, technologische Probleme und die wichtigsten Akteure der Branche.
Außerdem enthält der Bericht Basis- und erweiterte Szenarien für die an Gebäuden installierte Leistung nach Regionen und Technologien sowie Vorhersagen der Großhandels-Umsätze bis 2016. Eine Zusammenfassung gibt es zum Download auf der Firmenwebseite.

07.04.2011 | Quelle: Pike Research | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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