SolarWinS: Grundlagenforschung für Solarzellen; Physiker der Universität Göttingen beteiligen sich an Photovoltaik-Verbundprojekt; Förderung durch BMU
Wissenschaftler analysieren Defekte, die unter anderem den Wirkungsgrad der Solarzellen begrenzen
Um Sonnenlicht in elektrische Energie umzuwandeln, stehen heutzutage verschiedene Halbleitermaterialien zur Verfügung, darunter vor allem kristallines Silizium, das einen Marktanteil von mehr als 85 Prozent hat. Die effiziente und kostengünstige Nutzung der Sonnenenergie erfordert ein weitgehendes und grundlegendes Verständnis der physikalischen Eigenschaften der eingesetzten Materialien: Denn es sind insbesondere die Kristalldefekte, also die Abweichungen von der perfekten Kristallstruktur, durch die ein Teil des erzeugten Stroms wieder verloren geht. Mit spektroskopischen und atomar aufgelösten mikroskopischen Methoden wollen die Göttinger Wissenschaftler diejenigen Defekte analysieren, die unter anderem den Wirkungsgrad der Solarzellen begrenzen.
Der Einsatz atomarer Simulationen des Defektverhaltens stellt dabei einen ganz neuen Ansatz auf diesem Forschungsgebiet dar. Die Göttinger Physiker kooperieren eng mit Forschern der amerikanischen University of Pennsylvania und dem Institut für Festkörperphysik der Russischen Akademie der Wissenschaften in Tschernogolowka.
Das Göttinger Teilprojekt wird geleitet von Prof. Dr. Michael Seibt vom IV. Physikalischen Institut. Es trägt den Titel „Defektwechselwirkungen bei der Herstellung und Prozessierung von multikristallinem Silicium: Simulationen und Experimente“. Insgesamt sind zwölf deutsche und eine amerikanische Arbeitsgruppe sowie mehrere deutsche Unternehmen der Solar-Branche an dem Verbundprojekt beteiligt.
11.04.2011 | Quelle: Georg-August-Universität Göttingen | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH