Photovoltaik-Konzern REC meldet im dritten Quartal anhaltende Verluste; drei Wafer- und Solarzellen-Fabriken schließen

Am 26.10.2011 berichtete die Renewable Energy Corporation ASA (REC, Sandvika, Norwegen) von einem weiteren verlustreichen Quartal. Die Umsätze seien erneut um 12 % zurückgegangen und betrugen 549 Millionen US-Dollar (395 Millionen Euro). Die EBIT-Marge lag bei 43%, die Betriebsverluste betrugen 139 Millionen US-Dollar (100 Millionen Euro).

Das Unternehmen meldete ferner, es werde seine älteste Waferfabrik im norwegischen Herøya schließen. Dasselbe gilt für die Wafer-Produktionsanlage in Glomfjord und RECs Solarzellen-Fertigung in Narvik. Dadurch verlieren 700 Angestellte ihren Arbeitsplatz.

“Wegen der sinkenden Preise für Solarmodule und andere Komponenten liefern Investitionen in Photovoltaik-Anlagen den Endverbrauchern derzeit in einigen Märkten günstige Erträge“, so REC in einer Pressemitteilung.
„Die gesamtwirtschaftliche Unsicherheit und weniger Finanzierungsmöglichkeiten haben jedoch die Nachfrage gebremst, und Überkapazitäten führten im dritten Quartal zu noch stärkerem Preisdruck entlang der gesamten solaren Wertschöpfungskette.“

Preise für Wafer, Solarzellen und Photovoltaik-Module gehen zurück
Im dritten Quartal 2011 sanken die durchschnittlichen Verkaufspreise für Polysilizium laut REC um 8 %. Die Waferpreise gingen um 17 % und die Modulpreise um 13 % zurück. Bereits im zweiten Quartal waren die Preise erheblich gefallen, bei Wafern beispielsweise um 21 %.
Dennoch konnte REC seine Verluste aus dem Vorquartal erheblich mindern. Die Verluste vor Steuern lagen damals bei 1,14 Milliarden US-Dollar (812 Millionen Euro).

Aus vorläufigen werden endgültige Schließungen
REC hat Mai 2011 seine Produktionsanlagen in Herøya, Glomfjord and Narvik zunächst vorübergehend und nun endgültig geschlossen. Mit den drei Werken verliert das Unternehmen eine Produktionskapazität von 775 MW bei Wafern und 180 MW bei Solarzellen. Die Schließung der Solarzellen-Fabrik unterliege noch der Zustimmung der Bank, so REC.
Die Waferproduktion sei der Geschäftsbereich mit den geringsten Gewinnen gewesen. Hier betrug das Ergebnis vor Zinsen und Steuern im letzten Quartal minus 47,2 Millionen US-Dollar (-33,6 Millionen Euro), das bedeutet eine EBIT-Marge von minus 39 %. Die Gesamtergebnisse des Geschäftsbereichs seien außerdem durch Abschreibungen wegen starker Wertminderungen beeinträchtigt worden.
Die Solar-Sparte von REC, zu der die integrierte Produktion von Wafern, Solarzellen und Photovoltaik-Modulen gehört, meldete einen Verlust vor Zinsen und Steuern von 51 Millionen US-Dollar (36 Millionen Euro), also eine EBIT-Marge von minus 4 %.
Im Gegensatz dazu gehe es der Silizium-Sparte von REC gut. Hier wurden Umsätze in Höhe von 255 Millionen US-Dollar (182 Millionen Euro) und eine EBIT-Marge von 34 % gemeldet.

REC-Finanzen durch viele Faktoren belastet
Durch die Schließung von Produktionskapazitäten in Norwegen entstanden dem Unternehmen in diesem Quartal Kosten in Höhe von 49,9 Millionen US-Dollar (35,5 Millionen Euro). Dies wurde jedoch mit Einnahmen in Höhe von 40,7 Millionen US-Dollar (29 Millionen Euro) durch den Abschluss von Wafer-Lieferverträgen teilweise ausgeglichen.
In diesem Quartal erzielte REC einen Nettogewinn von 184 Millionen US-Dollar (131 Millionen Euro) und konnte seinen Nettoverlust um 275 Millionen US-Dollar (196 Millionen Euro) auf 973 Millionen US-Dollar (693 Millionen Euro) senken.

28.10.2011 | Quelle: Renewable Energy Corporation ASA | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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