Umfrage zu Entwicklungstrends bei Photovoltaik-Modulen: Neben dem Wirkungsgrad gewinnen Leistungsoptimierer sowie die Vernetzung der Anlagen an Bedeutung

Das CleanEnergy Project (München) hat die Ergebnisse einer Umfrage zu Entwicklungstrends in der Photovoltaik veröffentlicht. Im Fokus standen dabei einige bislang in den Medien eher weniger diskutierte Bereiche wie Produktions-, Montage- und Wartungskosten sowie Komponenten und elektronische Bauteile. Fast alle Umfrageteilnehmer halten es für wichtig (46%) oder sehr wichtig (44%), dass Solarmodule mit Elektronik und […]

Das CleanEnergy Project (München) hat die Ergebnisse einer Umfrage zu Entwicklungstrends in der Photovoltaik veröffentlicht. Im Fokus standen dabei einige bislang in den Medien eher weniger diskutierte Bereiche wie Produktions-, Montage- und Wartungskosten sowie Komponenten und elektronische Bauteile.
Fast alle Umfrageteilnehmer halten es für wichtig (46%) oder sehr wichtig (44%), dass Solarmodule mit Elektronik und neuen Technologien nachgerüstet werden können.
"Die stetige Steigerung der Zelleffizienz ist ohne Frage ein wichtiges Kriterium beim Thema Weiterentwicklung der Photovoltaik“, so Guido Ege, Leiter Systemprodukte der Stuttgarter Lapp Gruppe.
„Es gibt aber auch im Bereich der Komponenten von Photovoltaik-Anlagen viele spannende Entwicklungen, die weit weniger im öffentlichen Fokus stehen.
So sei die Idee einer Umfrage entstanden, um einen Eindruck zu gewinnen, inwieweit die Öffentlichkeit über diese Themen informiert ist und für wie wichtig die Befragten elektronische Komponenten, aber auch Montage- und Wartungskosten, etc., für die Zukunft der Solarenergie halten.“
Bei einer Multiple-Choice-Frage zu technischen Komponenten, die Solarmodule in Zukunft intelligenter machen sollen, nannten die Umfrageteilnehmer am häufigsten Leistungsoptimierer (39%) sowie die Vernetzung von PV-Anlagen mit anderen Komponenten – beispielsweise die Kommunikation zwischen Solarstromanlage und Energieregler im Haushalt (36%). Ebenfalls häufig genannt wurde Elektronik für Brandschutz (19%) und weitere Bereiche, Wechselrichter sowie Speicherkomponenten.

Kostenquellen und Einsparpotenziale für die Zukunft
Bei der Preisentwicklung von Photovoltaik-Anlagen halten die Befragten die Produktions- und Wartungskosten (25%), die Kosten für Rohstoffe (24%), die Verwendung von standardisierten Komponenten (19%) sowie Montage- und Wartungskosten (12% und 10%) für entscheidend. Daneben nannten die Umfrageteilnehmer auch Rahmenbedingungen, wie Subventionen und die generelle Preisentwicklung, die vom Wettbewerb und den Produktionsmengen beeinflusst wird, als wichtige Faktoren.
64 Prozent der Befragten rechnen damit, dass einzelne Komponenten einer Solarstromanlage auch innerhalb des Garantiezeitraums von 25 Jahren ausgewechselt werden müssen. Genannt wurden dabei vor allem Wechselrichter, elektronische Komponenten am Modul, Steckverbindungen, Zellen, aber auch ganze Module sowie Kabel und Anschlussdosen.

Wartungsmöglichkeiten sollen vereinfacht werden
„Solarmodule durch intelligente Komponenten effizienter zu machen ist eine riesige Chance. Allerdings können diese auch zur Schwachstelle von Modulen werden“, bestätigt Guido Ege. „Es wird daher nicht nur zunehmend wichtiger, qualitativ hochwertige Bauteile zu verwenden, sondern auch die Wartungsmöglichkeiten zu vereinfachen. Ein Modul abmontieren zu müssen, nur um etwas in der Anschlussbuchse auszutauschen oder aufzurüsten, ist viel zu aufwändig. Hier sind neue Lösungen gefragt.“

Die Marke als Qualitätsgarant; Lücken im Informationsdschungel
Zunehmend ausschlaggebend wird für Käufer einer PV-Anlage die Marke der Module: 76 Prozent der Befragten halten die Marke für wichtig. Auf die Frage, warum sie diese für wichtig halten, sehen rund 50 Prozent die Marke als Garantie für Qualität.
Ein weiterer häufig genannter Grund sind die Garantieleistungen, die man bei bekannten Marken als besser gesichert sieht – dabei geht es auch um die Sicherheit, dass der Hersteller noch so lange am Markt ist wie seine Garantieleistungen. Die Erreichbarkeit von Service-Ansprechpartnern wird ebenfalls mit Markenprodukten verbunden.
Dass die Photovoltaik eine sonnige Zukunft hat, steht für die meisten Teilnehmer jedenfalls außer Frage: 78 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass sich Investitionen in Solarstromanlagen auch nach weiteren Kürzungen der Förderung lohnen werden.
Trotz der medialen Präsenz fühlen sich 55 Prozent der Umfrageteilnehmer nicht ausreichend über die Möglichkeiten und Entwicklungen in der Photovoltaik informiert. 32 Prozent halten das Informationsangebot für ausreichend und 12 Prozent für gut.
Die Umfrageteilnehmer informieren sich vor allem über das Internet (30%) sowie in Fachmedien (22%) oder in Tageszeitungen und Publikumsmedien über Entwicklungen der Solarenergie. Auch über Nachbarn, Freunde und Bekannte informieren sich 12 Prozent. Bei Anbietern direkt suchen 10 Prozent der Befragten Informationen.
Die Umfrage wurde vom 26. September bis zum 7. Oktober 2011 durchgeführt. 1038 Mitglieder des CleanEnergy Projects beantworteten zehn Multiple-Choice-Fragen mit der Option auf individuelle Zusatzantworten bei vier Fragen.
Die gesamte Dokumentation der Umfrageergebnisse steht zum Download zur Verfügung unter http://www.gcpr.de/downloads/Lappkabel/LappKabel-Umfrage_Oktober_2011_Final.pdf.

14.11.2011 | Quelle: CleanEnergy Project | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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