Photovoltaik in Großbritannien: Preise schwanken nach Kürzung der Einspeisevergütung

Am 11.01.2012 veröffentlichte IMS Research (Wellingborough, U.K.) eine Analyse der Preise entlang der Photovoltaik-Wertschöpfungskette in Großbritannien. Sie scheinen in dem Maße zu schwanken, wie sich das „Chaos“ bei der britischen Einspeisevergütung ausbreite.

Laut IMS sanken die Preise für Solarmodule in Großbritannien im Dezember um durchschnittlich 6 % im Vergleich zu November. Am 12.12.2011 kürzte die Regierung die Einspeisevergütung für Kleinanlagen um rund 50 %. Der Zeitpunkt der Kürzung wurde vom Obersten Gerichtshof jedoch für unzulässig erklärt.
„Obwohl die Kürzung im Dezember einige dazu zwangen, überhöhte Preise zu bezahlen, um sich ihre Module bei den Händlern noch vor Ablauf der Frist zu sichern, sanken die Durchschnittspreise für Module, die direkt beim Hersteller gekauft wurden, seit November um 6 %“, schrieb der Photovoltaik-Chefanalyst von IMS Research, Sam Wilkinson, in einem Blog auf der Internetseite von IMS Research.
„Der Einbruch kam, als die Preise an die geplanten neuen Vergütungssätze angepasst wurden. Lieferanten und Großhändler bauten ihre Lagerbestände ab, da sie damit rechneten, dass die Nachfrage nach der Kürzung zusammenbricht.“

Preise haben sich noch nicht wieder angeglichen
Die Preise haben sich laut IMS Research noch nicht wieder an den Beschluss angeglichen, dass das Land jetzt wieder zu seinen hohen Vergütungssätzen zurückkehren muss. Das sorgte für viel Verwirrung in der Solar-Branche. Außerdem ging die Nachfrage in den Weihnachtsferien zurück.

Unterschiedliche Auswirkungen auf die Modulpreise
Die Nachfragespitze, die durch die bevorstehende Kürzung der Einspeisevergütung verursacht wurde, ermöglichte laut IMS Anbietern von Photovoltaik-Modulen auf der ganzen Welt, ihre überschüssigen Vorräte – oft zu niedrigen Preisen – in Großbritannien loszuwerden. Das wirkte sich jedoch unterschiedlich auf die verschiedenen Modultypen aus.
Kleinere chinesische Hersteller von kristallinen Silizium-Modulen senkten ihre Preise im Dezember um durchschnittlich 13 % auf GBP 0,66 (0,80 Euro) je Watt. Die stärksten Preissenkungen gab es bei japanischen Herstellern teurer kristalliner Si-Module: Sie gingen im Durchschnitt um 19 % auf GBP 1,12 (1,36 Euro) je Watt zurück.
Die Händler stockten die Hersteller-Preise um rund 30 % auf. Bei ihnen betrug der Modulpreis im Dezember durchschnittlich GBP 1,07 (1,30 Euro) je Watt, bei den Herstellern GBP 0,81 (0,98 Euro) je Watt. Die Preise gingen laut IMS in der Phase vor der Kürzung stark auseinander. Einige Händler verlangten extrem hohe Preise.

13.01.2012 | Quelle: IMS Research | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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