Umweltminister Papakonstantinou: Photovoltaik-Projekt Helios kann zu den Erneuerbaren-Energien-Zielen der EU beitragen; Griechenland will Solar-Investitionen erleichtern

Am 24.02.2012 präsentierte der griechische Minister für Umwelt, Energie und Klimawandel Giorgos Papakonstantinou das Photovoltaik-Projekt Helios bei einem Strategietreffen für erneuerbare Energien in Brüssel.Bei der Konferenz "Stability and Growth: Towards a European renewable energy market" sagte der Minister, das Projekt könne der EU dabei helfen, seine Energieziele bis 2020 zu erreichen und gleichzeitig als Musterbeispiel für regionale Zusammenarbeit dienen. Ziel ist es, bis zu zehn Gigawatt Photovoltaik-Leistung zu installieren und den auf diese Weise erzeugten Solarstrom in andere EU-Staaten zu exportieren.

“Wenn wir bedenken, dass die EU 48 % ihrer benötigten Energie selbst erzeugt und ihre Abhängigkeit von Importen bei allen fossilen Brennstoffen größer wird, folgern wir daraus, dass wir besonders auf regionaler und europäischer Ebene mehr in Sachen erneuerbare Energien zusammenarbeiten sollten“, sagte der Minister.

“Gleichzeitig sollten wir die Spitzenposition Europas, was Investitionsmöglichkeiten in erneuerbare Energien angeht, international ausbauen.“

Griechenlands Wirtschaft soll sich mit Photovoltaik entwickeln

Der Minister sagte, die derzeitige Entwicklung der Solar-Industrie in Europa sei paradox: Ein Großteil der Branche entwickle sich in Ländern wie Deutschland, das schlechtere natürliche Voraussetzungen hätte, während das Potenzial Griechenlands und vieler anderer Länder mit hoher Sonneneinstrahlung größtenteils ungenutzt bleibe.

Stattdessen könne Griechenland mit seinen extrem guten Bedingungen den anderen europäischen Ländern dabei helfen, ihre Erneuerbare-Energien-Ziele zu erreichen, und gleichzeitig von den wirtschaftlichen Vorteilen bei der Installation der Photovoltaik-Anlagen profitieren.

Griechenland erstellt Plattform, die Solar-Investitionen erleichtern soll

Im Rahmen dieses Programms will Griechenland eine umfassende Plattform erstellen, die Solar-Investitionen erleichtern soll. Sie werde möglichen Investoren schlüsselfertige, komplett genehmigte Photovoltaik-Anlagen auf öffentlichen Grundstücken anbieten.

Die griechische Regierung hat ein Gesetz vorbereitet, mit dem eine Körperschaft des öffentlichen Rechts, HELIOS SA, ins Leben gerufen wird, die das Projekt managen und verwalten soll.

In der Projektbeschreibung heißt es, das Helios-Projekt müsse Finanzmechanismen anstoßen, so dass die EU-Staaten das gemeinsame Projekt unterstützen. Dasselbe gelte für Mechanismen, mit denen Mitgliedsstaaten eine Vergütung dafür bekommen, dass sie an Investoren schlüsselfertige Photovoltaik-Anlagen vermitteln.

Mehr Energie-Infrastruktur notwendig

Auch wenn Griechenland über geeignete Flächen verfüge, so der Minister, sei eine transeuropäische Energie-Infrastruktur notwendig, um den erzeugten Solarstrom ohne große Verluste zu transportieren.

Die verbesserten Stromleitungen könnten nicht nur Solarstrom von Südeuropa zu Zentren großer Nachfrage im Norden transportieren, sondern auch Windstrom von der Ost- und Nordsee nach Süden.

Für einige Übertragungswege durch Italien und den Balkan wurden bereits erste Voruntersuchungen gemacht; dazu gehört auch eine mögliche Unterwasserleitung durch die Adria nach Norditalien und Österreich.

29.02.2012 | Quelle: Griechisches Ministerium für Umwelt, Energie und Klimawandel; Bild: European Commission | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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