IHS iSuppli: Photovoltaik-Anlagen können sich auch nach der Kürzung der Solarstrom-Einspeisevergütung in Deutschland lohnen

Am 01.03.2012 gab IHS iSuppli (El Segundo, Kalifornien, U.S.) eine Erklärung heraus, wonach die möglichen Renditen trotz der Pläne der deutschen Regierung, die Solarstrom-Einspeisevergütung zu kürzen, hoch genug bleiben, um Investoren für private Photovoltaik-Anlagen und sogar für Photovoltaik-Kraftwerke zu gewinnen.

Nach Schätzungen des Marktforschungsunternehmens können private Solarstromanlagen noch immer eine Rendite von 10 % erzielen, wenn die Anlagenpreise bei 1.850 Euro je Kilowatt Nennleistung liegen, selbst wenn der Eigenverbrauchsbonus wegfällt. Der Kürzungsvorschlag des Umwelt- und des Wirtschaftsministeriums müsse im Übrigen noch vom Deutschen Bundestag verabschiedet werden. Dies sei jedoch wahrscheinlich, so IHS.

„Die Kürzung der Solarstrom-Einspeisevergütung bedeutet, dass der Erfolg des deutschen Photovoltaik-Marktes 2012 davon abhängt, ob auf der Grundlage einer freien Marktdynamik und nicht auf Grund öffentlicher Fördermittel attraktive Renditen erzielt werden können“, sagte der Photovoltaik-Chefanalyst von IHS Dr. Henning Wicht.
„Damit sich eine Investition lohnt, müssen diejenigen, die eine Photovoltaik-Anlage installieren, jetzt wesentlich mehr dazu beitragen als früher, indem sie ihren Solarstrom entweder selbst verbrauchen oder an andere verkaufen. Auch wenn das wahrscheinlich die Renditen in Deutschland schmälert, bleiben sie immer noch attraktiv genug, um Investoren zu überzeugen.”

Eigenverbrauch verbessert Rendite
Bei größeren Photovoltaik-Aufdachanlagen bis 1 MW hänge die Rendite davon ab, wie viel des erzeugten Solarstroms selbst verbraucht oder über Strombezugsvereinbarungen verkauft werden könne.
IHS führt folgendes Beispiel an: Wenn 30 % des Solarstroms aus einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach eines Supermarktes oder einer Fabrik selbst verbraucht werden, könne mit solchen Anlagen eine Rendite von 10 % erzielt werden, wenn die Systemkosten unter 1.400 Euro pro Kilowatt liegen.
Wenn der Solarstrom jedoch nicht selbst verbraucht, sondern komplett über Strombezugsvereinbarungen verkauft werde, müssten die Systemkosten noch niedriger sein, um stabile positive Renditen zu erzielen.
Damit sich Freiflächenanlagen lohnen, dürfen sie laut IHS höchstens 1.050 Euro pro Kilowatt kosten. Dieser Preis wurde im deutschen Markt bisher noch nicht erreicht.

02.03.2012 | Quelle: IHS iSuppli; Foto SUNOVA AG | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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