Photovoltaik-Anlagen auf ehemaligen Bergbauflächen: Projektentwickler Wirsol und Montan-Unternehmen RAG wollen Solarstromanlagen mit 180 MW im Saarland bauen

Das Bundeskartellamt hat die Gründung einer gemeinsamen Projektgesellschaft zwischen der WIRSOL SOLAR AG (Waghäusel-Kirrlach) und der RAG Montan Immobilien GmbH (Essen) genehmigt, berichtet der Photovoltaik-Projektentwickler Wisol in einer Pressemitteilung. Die montan SOLAR GmbH soll den Ausbau großer Photovoltaik-Anlagen auf ehemaligen Bergbauflächen vorantreiben.

Die RAG Aktiengesellschaft will den Umbau alter Abraumhalden und ausgetrockneter Absinkweiher aus der Zeit des Steinkohlebergbaus vorantreiben. In einem ersten Schritt seien an insgesamt 17 ehemaligen Bergbaustandorten bis 2013 Solarparks mit einer Gesamtleistung von bis zu 90 Megawatt (MWpk) vorgesehen.

180 MW geplant, Machbarkeitsstudien auf den Weg gebracht
Auf rund 160 Hektar entspreche dies einem Investitionsvolumen von rund 170 Millionen Euro. Als Gemeinschaftsunternehmen von WIRSOL und RAG Montan Immobilien soll die neu gegründete montan SOLAR GmbH diese Projekte koordinieren. Zehn konkrete Bebauungspläne würden bereits entwickelt – insgesamt seien 180 MW geplant. Entsprechende Machbarkeitsstudien sind nach Angaben der Unternehmen auf den Weg gebracht.
„Unsere Kooperation mit WIRSOL ermöglicht uns die schnelle Entwicklung und Realisierung von Solarkraftwerken auf unseren Konversionsflächen“, erklärt Prof. Dr. Hans-Peter Noll, Vorsitzender der Geschäftsführung der RAG Montan Immobilien GmbH, die die Flächen und Immobilien des Bergbaukonzerns verwaltet.

Wertschöpfung vor Ort
Vorteile ergäben sich aus diesem Engagement besonders für die Gemeinden: „Ein Projektportfolio wie dieses bedeutet immer, dass große Teile der Wertschöpfung vor Ort verbleiben“, sagt Rudolf Krumm, Geschäftsführer der montan SOLAR GmbH.
"Neben zahlreichen Anknüpfungspunkten für regionale Unternehmen werden auch Konzepte für Bürgerbeteiligungen erarbeitet.“ Ziel ist dabei stets die bestmögliche Einbindung der Bürger vor Ort.

Neue Herausforderungen in Sachen Wirtschaftlichkeit
Besonders nach den geplanten Kürzungen der Solarstrom-Einspeisevergütung stellen die Projekte erhöhte Anforderungen an die Wirtschaftlichkeit der modernen Photovoltaik-Systeme.
„Nur gut aufgestellte Projektierer können solche Modelle auch unter sich verändernden Rahmenbedingungen abbilden“, kommentiert WIRSOL-Vorstand Niko Krane die aktuellen Entwicklungen.
Vorstands-Kollege Markus Wirth ergänzt: „An eigenentwickelten Flächen wie diesen wird man jetzt sehen, wie Solarstrom mit Riesen-Schritten in die Wettbewerbsfähigkeit geführt wird.“ Speziell die Zusammenarbeit mit Stadtwerken und die Möglichkeiten der Direktvermarktung des produzierten Stroms sicherten dabei eine gewisse Unabhängigkeit von den gesetzlichen Vergütungsmodellen.

Energielücke von mehr als 2,5 Gigawatt im Saarland und in Rheinland-Pfalz erwartet
Das Projekt ist nicht nur ein wichtiger Baustein für den sich momentan vollziehenden Strukturwandel: „Nach den Prognosen der Bundesnetzagentur könnte es im Jahr 2020 in der Region Saarland/Rheinland-Pfalz eine Energielücke von über 2,5 Gigawatt elektrischer Leistung geben. Wir leisten mit dem geplanten Projekt einen Beitrag zur lokalen Versorgungssicherheit und reduzieren die Notwendigkeit zum Bau teurer Überlandleitungen, die den Strom aus anderen Regionen hierher transportieren sollen“, erklärt Peter Hermann Maier, ebenfalls Geschäftsführer der montan SOLAR GmbH. Zurzeit sind erst etwa 230 Megawatt Solar-Leistung im gesamten Saarland installiert.

02.03.2012 | Quelle: WIRSOL SOLAR AG | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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