Musterkalkulation zeigt: Selbst genutzter Solarstrom ist für Unternehmen attraktiv

Die Diskussion um die Senkung der Photovoltaik-Einspeisevergütung habe ein wenig den Blick dafür verstellt, dass selbst genutzter Solarstrom heute schon für weite Teile des gewerblichen Mittelstandes wirtschaftlich attraktiv sei, sagt Dipl.-Ing. Michael Wentzke von dem Unternehmen Lintea Energy.

Wenn sich beispielsweise ein Unternehmen mit einem Jahresverbrauch von 200.000 Kilowattstunden Strom und einer ausreichenden Dachfläche für eine Photovoltaik-Anlage mit 230 kWp Leistung entscheide, sei die eine Investition in die eigene Stromerzeugung, um sich künftig von Preissteigerungen auf dem Energiemarkt weitestgehend unabhängig zu machen.
In der sonnenarmen Zeit müsse dennochnoch Strom vom Energieversorger nachgekauft werden, der nicht verbrauchte Solarstrom kann künftig zu 16,5 Cent/kWh eingespeist werden.

Michael Wentzke: Schon mit der Inbetriebnahme der Anlage sieht es gut aus – auch ohne Subvention für die Eigennutzung
Die Investition in Höhe von rund 350.000 Euro werde langfristig zu einem günstigen Zins refinanziert, Zins und Tilgung machen jährlich 25.400 Euro aus, für Versicherung und Wartungsaufwendungen würden knapp 1.800 € jährlich angesetzt, erläutert Wentzke seine Modellrechnung.
Das Unternehmen zahle heute 18 Cent/kWh mit allen Nebenkosten für seinen Strombezug, im Jahr etwas über 34.000 Euro. Die Photovoltaik-Anlage verursacht etwas über 27.000 Euro Gesamtaufwendungen, das sind pro kWh knapp 14 Cent/kWh, rechnet Wentzke vor. Eingespeist werden kann zu 16,5 Cent/kWh. "Schon mit der Inbetriebnahme der Anlage sieht es gut aus – auch ohne Subvention für die Eigennutzung. Mit der Zeit allerdings wird der Vorteil der Photovoltaik-Anlage gegenüber Fremdbezug des Stromes richtig groß", betont Wentzke.

Enorme Kostendifferenz zwischen eingekauftem und selbst erzeugten Strom
Bei einer angenommenen durchschnittlichen Preissteigerung von 7% jährlich für den Bezug von Strom steige die Stromrechnung aus dem Beispiel von 34.125 Euro auf 123.414 Euro. Die Kosten für den eigenen, solar erzeugten Strom steigen dagegen nur gering, nämlich für die Kostenposition Wartung und Versicherung. Hier angesetzt mit 3% jährlich. Dies bedeute dann in Zahlen ausgedrückt eine Steigerung von 27.145 Euro auf 28.471 Euro nach 20 Jahren. Zudem müsse extern Strom zugekauft werden, wofür dann auch die hohen externen Kosten anfallen, aber eben nur für einen Teil des Strombedarfs.
Werden die Kostendifferenzen zwischen eingekauftem und selbst erzeugtem Strom Jahr für Jahr addiert, ergibt sich laut Wentzke ein Betrag von 844.000 Euro für einen Zeitraum von 20 Jahren. Selbst wenn ein Viertel dieser Differenz für den Zukauf von Strom notwendig würde, bliebe noch ein beträchtlicher Vorteil von mehr als 600.000 Euro, so Wentzke.
Für den Nutzer einer Photovoltaik-Anlage sinke das Kostenrisiko für die Stromversorgung beträchtlich. Die Rahmenbedingungen für die Finanzierung dieser Anlagen seien sehr günstig. "Und die Sonne stellt keine Rechnung aus", betont Wentzke.

18.03.2012 | Quelle: Lintea Energy;  Dipl.-Ing. Michael Wentzke  | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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