Rund 40 Prozent des bayerischen Stroms kommen bereits aus erneuerbaren; Hans-Josef Fell fordert Landes- und Bundesregierung auf, die Ziele für erneuerbare Energien nach oben zu korrigieren

Hans-Josef Fell, energiepolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion von Bündnis 90 / Die Grünen, bewertet den Ausbau der erneuerbaren Energien in Bayern positiv. Gleichzeitig erklärt der Politiker, die Ziele der Landes- sowie der Bundesregierung für die erneuerbaren Energien seien deutlich zu niedrig angesetzt.Im Netz von E.On Bayern, das mit Abstand den größten Teil der Stromversorgung in dem Bundesland abdeckt, liege der Stromanteil der erneuerbaren Energien, bereits bei rund 40 Prozent. Angesichts dessen sollte die Bundesregierung ihr schwaches Ziel, die Stromversorgung in ganz Deutschland bis 2020 zu 35 Prozent aus erneuerbare Energiequellen zu decken, schleunigst nach oben korrigieren.

„Die Bundesregierung sollte beschämt auf ihre Ziele schauen. Was in Bayern möglich ist, kann auch in anderen Bundesländern verwirklicht werden", kommentiert Fell.

"Bayrische Staatsregierung lebt in einer Scheinwelt"

Doch auch Regierung des Freistaates kritisiert Fell: „Die bayerische Staatsregierung lebt offensichtlich noch in einer Scheinwelt, da sie immer noch an ihren Verlautbarungen festhält, den jetzigen Anteil Erneuerbare Energien von 25 Prozent an der Stromerzeugung bis 2020 auf 50 Prozent steigern zu wollen.“

8 Prozent Solarstrom im bayerischen Netz

Entgegen dem Kenntnisstand der bayrischen Regierung liege der Anteil der erneuerbaren Energien schon heute weitaus höher als bei 25 Prozent. Gerade die Photovoltaik verzeichne ein enormes Wachstum. In ganz Bayern liege der Solarstromanteil nach kürzlich veröffentlichten Meldungen bereits bei acht Prozent.

E.On habe wesentlich in die Verteilernetze investiert und werde 2012 weitere 260 Millionen Euro in diese stecken, zunehmend verbunden mit dem Ausbau von Energiespeichern, erläutert Fell. Die These, dass der weitere schnelle Ausbau der Erneuerbaren Energien erst mit dem Ausbau der großen Hochspannungsnetze von Nord nach Süd möglich werden würde, sei damit widerlegt, so Fell.

06.04.2012 | Quelle: Hans-Josef Fell, MdB | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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