Photovoltaik-Unternehmen Sovello appelliert an Bundeskanzlerin Merkel: Energiewende mit Sonnenenergie; lauteren Wettbewerb sicherstellen

Dr. Reiner Beutel, Geschäftsführer der Sovello GmbH (Thalheim), fordert im Vorfeld des Treffens der Bundeskanzlerin mit den Ministerpräsidenten zur Zukunft der Solarenergie ein klares Bekenntnis zum Photovoltaik-Standort Deutschland.

„Wir erwarten politische Rahmenbedingungen, die lauteren Wettbewerb sicherstellen. Forschung, Entwicklung und Anwendung einer Schlüsseltechnologie in Deutschland für Deutschland muss das gemeinsame Ziel der Entscheider in der Politik und in unserer Zukunftsbranche sein.“

Beutel verwies darauf, diverse Studien bescheinigten der Solar-Industrie ein weltweites Wachstumspotenzial von über 20 Prozent: „In einem freien und weitgehend fairen Welthandel kann und wird Sovello sich als wettbewerbsfähiger Technologieführer durchsetzen!“

Sovello will sich Anti-Dumping-Klage anschließen
Selbst chinesische Kostenführer erwirtschafteten bei dem aktuellen Preisniveau Verluste im dreistelligen Millionenbereich, betont Beutel. Die Vollkosten der besten chinesischen Wettbewerber lägen derzeit bei rund 0,90 Euro pro Watt Solarmodul-Leistung, die Verkaufspreise lediglich zwischen 0,55 und 0,75 Euro.
„Trotz der enormen Verluste, die mit diesen ruinösen Kampfpreisen einhergehen, ist nicht absehbar, wie lange die finanzielle Ausstattung der chinesischen Unternehmen diese Verlustgeschäfte noch erlaubt“, so Beutel weiter.
„Wegen vielfacher indirekter und direkter staatlicher Unterstützung jedoch womöglich noch über einen sehr langen Zeitraum – zu lange für die Solarindustrie in Deutschland. Deshalb wollen wir uns der Anti-Dumping-Klage auf EU-Ebene anschließen.“

Gezielte Förderung der Photovoltaik-Forschung, -Entwicklung und -Anwendung in Deutschland
Beutel erwartet von dem „kleinen Solargipfel“ kurzfristige Maßnahmen gegen Preisdumping auf nationaler wie auf EU-Ebene. Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten deutscher Solarunternehmen mit inländischer Produktion müssten gezielt gefördert werden.
„Als innovative Zukunftstechnologie zur erfolgreichen Gestaltung der Energiewende halten wir die Solarenergie für systemrelevant und schlagen einen Solar-Rettungsschirm vor, der durch Bund und Länder in Form von Eigen- oder Fremdkapital unterstützt werden könnte“, erklärte Beutel.
Bernd Depping, vorläufiger Sachwalter der insolventen Sovello GmbH, ergänzt: „Die politisch Verantwortlichen müssen auch über Sonderregelungen bei der Kurzarbeit entscheiden. Damit haben wir eine Chance, robust auf die derzeitigen Preiskämpfe reagieren zu können. Gemeinsam mit der Geschäftsführung tun wir alles, was in unserer Macht steht, um Sovello nachhaltig wettbewerbsfähig aufzustellen. Die Forderungen nach entsprechenden politischen Rahmenbedingungen sind richtig und wichtig. Diesen Kampf auf politischer Ebene sind wir Mitarbeitern, Kunden und Gläubigern schuldig.“

22.05.2012 | Quelle: Sovello GmbH | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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