Neue Studie: Solarthermie-Markt verdreifacht sich bis 2020; Branche erwartet bis 2020 durchschnittliches jährliches Solarwärme-Wachstum um 12%
Das sind die Kernergebnisse der umfangreichen Studie „FahrplanSolarwärme“, die der Bundesverband Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar) am 06.06.2012 in Berlin vorgestellt hat.
Energiewende auch bei der Wärmeerzeugung
„Die Solar-Branche steckt sich sehr ehrgeizige, aber auch realistische Ziele, damit Solarwärme einen immer kosteneffizienteren Beitrag zur Energiewende leisten kann“, erläuterte Helmut Jäger, Vizepräsident des Bundesverbandes Solarwirtschaft.
„Es ist höchste Zeit, die Energiewende auf die Wärmeerzeugung auszudehnen, damit fossile Brennstoffe überflüssig werden. Die Politik kann mit verlässlichen Instrumenten für die Erneuerbare Wärme und der Unterstützung von innovativen Marktsegmenten bei der Solarwärme enorme positive Klimaeffekte erreichen und starkes Wachstum anstoßen.“
Der Fahrplan Solarwärme sieht auch die Branche vor großen, aber lösbaren Aufgaben, um die Entwicklungsziele zu erreichen.
Wettbewerbsfähigkeit der Solarthermie wächst
Erhebliche Fortschritte erwarten die Autoren der Studie, welche die Beratungsunternehmen Technomar und CO2-Online sowie das Institut für Thermodynamik und Wärmetechnik der Universität Stuttgart erstellt haben, bei der Senkung der Produktionskosten durch den Einsatz innovativer Technologien, günstigere Fertigungsverfahren und der Entwicklung alternativer Speicherkonzepte.
„Solarwärme-Systeme werden bis 2020 um 14% günstiger werden, bis 2030 sogar um mehr als 40%. Damit stärkt Solarwärme entscheidend ihre Wettbewerbsfähigkeit“, sagte Technomar-Geschäftsführer Zsolt Krémer.
Solarthermie bei der Heizungssanierung und als Lieferant industrieller Prozesswärme
Wichtiges Standbein der Solarwärme-Branche bleibt weiterhin das klassische Marktsegment der Ein- und Zweifamilienhäuser, in dem bis Ende 2011 bereits mehr als 1,6 Million Solarwärme-Anlagen errichtet wurden. Solarwärme sollte heute bei jeder Heizungssanierung und im Neubau eingesetzt werden, weil sie vor steigenden Energiepreisen schützt. Künftig sollen weitere Einsatzfelder außerhalb des Wohnbereichs erschlossen werden.
„Die industrielle Prozesswärme kann zum Wachstumstreiber werden, wenn das Potenzial der Solarwärme umfänglich für die Energiewendegenutzt wird“, so Jäger. Im Jahr 2030 könnten der Studie zufolge über 10% des Wärmebedarfs der deutschen Industrie (bis 100°C) mit Solarwärme-Anlagen gedeckt werden.
Die Studie „Fahrplan Solarwärme“ definiert sechs strategische Fokusthemen, mit deren Hilfe die Branche die ambitionierten Ziele erreichen möchte. Ansatzpunkte sind zum Beispiel Forschung und Entwicklung im Bereich Speichertechnologie, um die Kosten für Solarwärme-Systeme zu senken bzw. durch Effizienzsteigerung die Amortisationszeit der Anlage zu verkürzen. Auch die Installation soll durch vereinfachte Montagesysteme und Standardisierung weiter optimiert werden. Zusätzliche Marktsegmente sollen durch verbesserte Systemlösungen und durch bedarfsgerechte Informationen für neue Zielgruppen erschlossen werden.
Die Präsentation zur Vorstellung kann heruntergeladen werden unter: http://www.solarwirtschaft.de/fileadmin/media/pdf/120606_praesentation_fp_st.pdf
06.06.2012 | Quelle: Bundesverband Solarwirtschaft e.V. | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH
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