Solarenergie in den USA: Umweltschutzorganisationen kritisieren Pläne des Innenministeriums

Die Umweltschutzorganisationen Western Lands Project, Basin and Range Watch, und Solar Done Right haben einen Beschwerdebrief an das US-Innenministerium (DOI) gesendet. Ihre Kritik bezieht sich auf die Pläne des Ministeriums zum Ausbau von Solar-Kraftwerken in sechs südwestlichen US-Bundesstaaten.Der Brief richtet sich gegen die Umweltverträglichkeitsstudie zum Ausbau der Solarenergie (PEIS) und deren Änderungen. Es sei versäumt worden, vernünftige Alternativen sowie diverse Folgen des Kraftwerk-Zubaus an den jeweiligen Standorten zu untersuchen. Die Absender verlangen eine neue Umweltverträglichkeitsstudie. Dies könnte eine oder mehrere gerichtliche Auseinandersetzungen einleiten.

“Diese Politik der erneuerbaren Energien scheint innovativ und fortschrittlich, wählt aber den unvernünftigsten aller möglichen Wege, indem sie öffentliches Land in empfindlichen entlegenen Regionen für Kraftwerke im industriellen Maßstab nutzen will. Damit einher gingen der Bau neuer Hochspannungsleitungen und somit große Kosten für  Stromkunden und für die Umwelt”, heißt es in dem Protestschreiben.

Dezentrale Stromproduktion und Nutzung brachliegender Flächen als Alternative

Der Brief kritisiert die  Planung der amerikanischen Umweltbehörde (EPA) und fordert, das Amt für Flächenverwaltung (BLM) solle die dezentrale Stromproduktion als mögliche Alternative untersuchen. Dieser Vorschlag sei auf Grundlage veralteter und falscher Annahmen abgelehnt worden.

Ein weiterer Vorschlag, sowohl der EPA als auch der Umweltschutzorganisationen, ist die Nutzung bislang brachliegender oder verschmutzter Flächen, wie etwa stillgelegter Minen oder Industriebrachen, anstelle von unversehrtem Wüstenland.

Das BLM schließt diese Möglichkeiten aus und bezieht sich dabei auf einen Absatz der Richtlinien des Energiegesetzes aus dem Jahr 2005. Die Absender des Briefes erklären jedoch, das BLM sei unzutreffend davon ausgegangen, Solarkraftwerke mit 10 Gigawatt Nennleistung könnten allein auf unversehrtem öffentlichen Land errichtet werden.

Argumentation der Umweltschützer bezüglich Energiespeicher ignoriert Kostenvorteile solarthermischer Kraftwerke

Die Umweltschützer kritisieren auch die Aussage des BLM, dezentrale Stromproduktion könne den Bedarf an gespeicherter Energie nicht decken. Dem hielten sie entgegen, die Umweltverträglichkeitsstudie habe die Fortschritte bei der Energiespeicherung und bei Mikro-Stromnetzen nicht berücksichtigt. Dabei ignorieren die Organisationen jedoch die erheblichen Kostenvorteile der solarthermischen Kraftwerke (CSP), die thermische Energiespeicher nutzen.

Im Brief heißt es außerdem, eine dezentrale Stromproduktion mit vielen kleinen Anlagen ermögliche einen stabileren Stromertrag. Diese Behauptung wird von vielen Studien gestützt.

11.09.2012 | Quelle: Western Lands Project | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

Beliebte Artikel

Schließen