Französische Ministerien empfehlen Aussetzung der Solarstrom-Einspeisevergütung zugunsten eines Ausschreibungsverfahrens
Die nachteiligsten Effekte von Einspeisetarifen seien, dass sie neuen Bedarf wecken, die Steuerung des Marktes verhinderten, und vor allem die finanzielle Belastung, heißt es in der Studie.
“Theoretisch ist es zwar möglich, die Vergütungssätze entsprechend der Entwicklung neuer Anlagen zu ändern, doch die Angleichung der Sätze erfolgt meist spät, verglichen mit der Abwärtstendenz der Investitionskosten.”
“Dies trifft besonders auf die Photovoltaik zu und führte hier zu Mitnahmeeffekten sowie zu der unkontrollierbaren Entwicklung im Jahr 2010. Die Regierung musste die Vergütung aussetzen um das Gleichgewicht teilweise wieder herzustellen.”
Ministerien wollen Ausschreibung wegen möglicher Kontrolle der Marktentwicklung
Laut der Studie widersprechen die garantierten Zahlungen im Rahmen eines Einspeisetarifs dem Prinzip der Marktwirtschaft. Außerdem behindere eine Einspeisevergütung den Solarstrom-Eigenverbrauch.
Mit einem Ausschreibungsverfahren sei die Marktentwicklung leichter zu steuern und technische Herausforderungen könnten besser bewältigt werden, so der Bericht der französischen Ministerien. Dennoch räumen die Autoren ein, dass sich Ausschreibungsverfahren für eine dezentralisierte Stromerzeugung mit vielen kleinen Anlagen schwieriger gestaltet.
Ministerien betonen politische Stabilität
Die Ministerien betonen, unabhängig davon, welches System letztendlich angewandt werde, sei es wichtig, die Regulierungsmechanismen nicht ständig zu ändern, sondern politische Stabilität zu schaffen.
Der Bericht enthält weitere Empfehlungen, darunter eine stärkere lokale Kontrolle der Entwicklung von Solar- und Windenergie. Die Studie basiert auf einer Bestandsaufnahme der Photovoltaik-Industrie durch die beiden Ministerien.
20.09.2012 | Quelle: Französisches Ministerium für Umwelt, nachhaltige Entwicklung und Energie | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH