First Solar meldet Rekordumsatz im vierten Quartal 2012 und präsentiert Dünnschicht-Solarzelle mit 18,7 % Wirkungsgrad

First Solar Inc.

(Tempe, Arizona, USA) hat die Finanzergebnisse für das vierte Quartal und des Gesamtjahres 2012 veröffentlicht. Das Unternehmen meldet einen Rekord-Quartalsumsatz von 1,08 Milliarden US-Dollar (826 Millionen Euro) und eine Umsatzrendite von 16 %.
Außerdem präsentierte das Unternehmen eine Solarzelle mit einem Wirkungsgrad von 18,7 – ein neuer Weltrekord für Cadmiumtellurid-Dünnschichtzellen. Auf dieser Grundlage will sich das Photovoltaik-Unternehmen neue Ziele hinsichtlich des Wirkungsgrads und der Kostensenkung setzen.
“Trotz eines sehr schwierigen Marktumfelds haben wir große Fortschritte bei allen wichtigen Werttreibern des Unternehmens erzielt“, sagte der Geschäftsführer von First Solar, Jim Hughes.
“Wir übertrafen unsere Vorgaben zur Senkung der Modul- und Systemkosten für 2012, wie im Dezember berichtet. Außerdem steigerten wir den Modulwirkungsgrad und die Flächenleistung und erreichten damit einige Hauptziele unserer Strategie, neue nachhaltige Energiemärkte zu entwickeln und zu bedienen.“

Rekord-Solarzelle aus handelsüblichen Materialien
First Solar hat die Rekord-Solarzelle in seiner Fabrik und seinem Forschungs- und Entwicklungszentrum im US-Bundsstaat Ohio hergestellt. Der Spitzenwirkungsgrad wurde von den National Renewable Energy Laboratories (NREL) des US-Energieministeriums bestätigt.
Die Solarzelle wurde auf einem Glassubstrat mit Materialien und Verfahren hergestellt, die sich für die Serienproduktion eignen.

First Solar erschließt neue Regionen
2012 schloss First Solar seine Umstrukturierung ab. Das Unternehmen orientiert sich nun in Richtung „nachhaltiger“ Märkte, die nicht auf staatlichen Fördermaßnahmen aufbauen.
Teil der Umstrukturierung ist auch, dass First Solar neue Niederlassungen im Mittleren Osten, Südafrika, Thailand und Indien gründete. Außerdem übernahm das Unternehmen den Projetentwickler Solar Chile mitsamt seiner Auftragspipeline.
Die meisten Anlagen errichtet First Solar derzeit in den USA, wie das Photovoltaik-Kraftwerk Topaz mit 550 MW und Agua Caliente mit 290 MW. Von letzterem sind bereits 250 MW fertig gestellt, es ist damit das derzeit weltgrößte Photovoltaik-Kraftwerk.

Verluste aufgrund der Umstrukturierung
Die Umstrukturierung kostete das Unternehmen letztes Jahr 469 Millionen USD (359 Millionen Euro). Im Gesamtjahr erzielte First Solar einen Umsatz von 3,37 Milliarden USD (2,58 Milliarden Euro). Die Umsatzrendite betrug jedoch minus 1,1 %, der Nettoverlust 96,3 Millionen USD (73,7 Millionen Euro).
Die schwierigste Phase scheint jedoch überstanden, und First Solar geht davon aus, 2013 nur 10 Millionen USD (7,7 Millionen Euro) für die Umstrukturierung  auszugeben.

Hohe Auslastung der Produktionsanlagen trug zur Kostensenkung bei
Das Unternehmen erreichte auch seine Kostensenkungsziele: Die Kosten der Modulproduktion betrugen 0,70 USD pro Watt (0,54 Euro) im Gesamtjahr 2012 und wurden im vierten Quartal auf 0,68 USD gesenkt (0,52 Euro). Ein Grund dafür war eine höhere Auslastung der Produktionsanlagen als bei den meisten Herstellern von kristallinen Silizium-Produkten. Sie lag im Gesamtjahr bei 78 % und im vierten Quartal sogar bei 84 %.
Im Rahmen der Umstrukturierung schloss First Solar sein Werk in Frankfurt (Oder). Auch das habe zur Kostensenkung beigetragen, so das Unternehmen.
Außerdem verbesserte First Solar die Modul-Wirkungsgrade, im Gesamtjahr auf 12,6 % und im vierten Quartal auf 12,9 %. Die besten Produktionslinien erreichten sogar 13,1 %.

Umsatz wird im ersten Quartal 2013 wieder sinken
Im ersten Quartal 2013 rechnet das Unternehmen mit einem Umsatz zwischen 650 und 750 Millionen USD (497-574 Millionen Euro) und einem Betriebseinkommen zwischen 70 und 100 Millionen USD (54-77 Millionen Euro). Der Umsatz soll im zweiten Quartal wieder anziehen, wenn neue Projektabschnitte abgeschlossen sind.
First Solar hat Photovoltaik-Kraftwerke mit 2,9 Gigawatt in der Pipeline, viele davon befinden sich bereits im Bau. Künftige Vorhaben könnten jedoch insofern beeinträchtigt werden, als Indien die Domestic-Content-Regelung in seinem Förderprogramm National Solar Mission auch auf Dünnschichtmodule ausweiten will.
First Solar geht nicht davon aus, dass derartige Vorgaben für einen nationalen Mindestanteil an der Wertschöpfung  zu einer stabilen Dünnschichtmodul-Industrie in Indien führen werden.


27.02.2013 | Quelle: First Solar | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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