Saudi-arabischer Branchenverband kommentiert Solar-Pläne des Landes und betont Wertschöpfung vor Ort

Der saudi-arabische Solar-Branchenverband SASIA (Riad) hat die Pläne Saudi-Arabiens zum Ausbau der erneuerbaren Energien kommentiert, die kürzlich von der Initiative King Abdullah City for Atomic and Renewable Energy (K.A.CARE) veröffentlicht wurden.

SASIA schlug unter anderem vor, weniger strenge Vorgaben hinsichtlich der Schaffung lokaler Arbeitsplätze zu machen stattdessen mehr Gewicht auf die gesamte Wertschöpfung vor Ort (local content) zu legen. Außerdem sollten in künftigen Entwicklungsrunden die Anteile der verschiedenen Technologien überdacht und strengere Anforderungen an die Projektentwickler gestellt werden.

Solar-Projekte mit einem Volumen von rund 60 Milliarden US-Dollar
Im Februar 2013 hatte K.A.CARE eine Informationsschrift veröffentlicht, in der die Initiative bis 2032 einen Zubau von Photovoltaik- und solarthermischen (CSP) Kraftwerken mit insgesamt 41 Gigawatt fordert.
Diese und andere Projekte zur Nutzung erneuerbarer Energien sollen in einer Ausschreibung mit drei Runden ausgewählt werden. Allein die Solar-Projekte würden ein Investitionsvolumen von ungefähr 60 Milliarden USD (46 Milliarden Euro) bedeuten. Die Veröffentlichung umfasst Pläne für die Beschaffung von Komponenten und Anlagen und detaillierte Angaben über das benötigte Personal, die Ausschreibungen und Strombezugsvereinbarungen (power purchase agreements, PPAs).

Neue Anforderungen an die Schaffung von Arbeitsplätzen und heimischen Anteil an der Wertschöpfung
Laut K.A. CARE würde die Bedingung, dass im Rahmen des Programms innerhalb von zwei Jahren Arbeitsplätze vor Ort geschaffen werden sollen, die Projektentwickler abschrecken, zumal eine Geldstrafe von umgerechnet rund 8.500 Euro geplant sei, falls dies nicht gelingen sollte. Stattdessen empfiehlt die Initiative, in den Anfangsrunden lediglich 20 % des Personals vor Ort zu rekrutieren.
Außerdem solle die Local-Content-Vorgabe in den Ausschreibungen mit einen Bonus von 35 % gefördert werden, damit die Hersteller in Saudi-Arabien mit günstigen chinesischen Photovoltaik-Produkten mithalten können.

Landeseigene Photovoltaik-Produktion soll mehr gefördert werden
SASIA kritisiert, dass die erste Runde des Programms in der vorgeschlagenen Form nicht die saudi-arabische Photovoltaik-Produktion fördere. Dies erfordere eine mehrjährige Perspektive und keine jährlichen Ausschreibungsrunden. Außerdem sollten sowohl kristalline als auch Dünnschicht-Technologien einen angemessenen Stellenwert bei der Ausschreibung erhalten, damit neue, wettbewerbsfähige Produktionsanlagen gebaut werden könnten.

SASIA will auch Konzentrator-Photovoltaik und Fresnel-CSP-Technologie berücksichtigen
Der Verband fordert, dass die Ausschreibung auch die Konzentrator-Photovoltaik und die Fresnel-CSP-Technologie berücksichtigt.
Die Initiative machte auch einige Empfehlungen zu den Strombezugsvereinbarungen, zum Erhalt der Wegerechte und zu Genehmigungen, Informationen für Projektentwickler und Gebotsfristen.

08.04.2013 | Quelle: SASIA; Bild: SkyFuel | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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