BSW-Solar: Die Energiewende ist auch eine Wärmewende; Förderung macht Solarthermie für Haushalte und Unternehmen attraktiv wie nie

Nach dem langen Winter mit hohen Ausgaben für Öl und Gas setzen viele Bürger auf die energiesparende Solarwärme, berichtet der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar).

Wer künftig mit der Sonne Wärme erzeugt, ganz egal, ob die Heizung zu Hause ersetzt wird oder ein Unternehmen Prozesswärme nutzt, macht sich unabhängiger von fossilen Energieträgern, schont die Umwelt und spart bares Geld. Der Staat bietet attraktive Zuschüsse für die Umstellung der Energieversorgung auf Erneuerbare Energien – auch für Unternehmen“, erklärte Matthias Reitzenstein, Vorstandsmitglied BSW-Solar auf dem 23. OTTI-Symposium zur thermischen Solarenergie in Bad Staffelstein.
Eine umweltfreundliche Heizung steigere zudem den Wert eines Gebäudes und könne später ein entscheidendes Verkaufsargument sein, betont Reitzenstein.

Erneuerbare Energien machen fossile Rohstoffimporte in Höhe von rund vier Milliarden Euro überflüssig
Bislang liegt der Anteil der erneuerbaren Energien an der Wärmebereitstellung in Deutschland bei rund zehn Prozent. Mehr als drei Millionen Tonnen Heizöl, fast fünf Milliarden Kubikmeter Erdgas sowie rund 1,5 Millionen Tonnen Steinkohle haben sie allein in diesem Winter ersetzt. Die erneuerbare Wärme machte dabei fossile Rohstoffimporte in Höhe von rund vier Milliarden Euro überflüssig. Regenerative Energien haben damit in diesem Winter mehr als 30 Millionen Tonnen klimaschädliches Kohlendioxid eingespart.

Solarthermie-Technik ist ausgereift
„Die Solarthermie ist die effizienteste Form der Wärmeerzeugung. Die Technik ist ausgereift und die Zeit ist gekommen, fossile Energieträger endlich abzulösen. Jeder Vermieter, jeder Hausbesitzer, jeder Unternehmer sollte prüfen, wie er solare Wärme nutzen kann“, rät Reitzenstein. Etwa die Hälfte des gesamten Endenergieverbrauchs entfällt auf den Wärmesektor.

Zuschüsse und zinsgünstige Darlehen
Die Installation einer typischen Solarwärmeanlage für ein Einfamilienhaus belohnt das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) beispielsweise mit bis zu 2.000 Euro. Der Zuschuss kann mit dem Ergänzungskredit des KfW-Programms „Energieeffizient Sanieren“ kombiniert werden.
Für die Umstellung der Heizungsanlage auf erneuerbare Energien stellt die KfW Bankengruppe bis zu 50.000 Euro zu attraktiven Konditionen bereit. Gefördert werden neben den unmittelbaren Kosten für die Solarwärmeanlage auch eine Energieberatung sowie erforderliche Nebenarbeiten wie beispielsweise die optimale Einstellung der gesamten Heizungsanlage. Wichtig ist, dass der Antrag vor Beauftragung der Arbeiten über die Hausbank gestellt wird.

Staat fördert solare Prozesswärme mit bis zur Hälfte der Investitionskosten
Bei der Prozesswärme für Unternehmen, zum Beispiel für Brauereien, Wäschereien oder die chemische Industrie übernimmt der Staat bis zur Hälfte der Nettoinvestitionskosten. Förderfähig sind Solarthermie-Anlagen zur Bereitstellung von Prozesswärme mit einer Bruttokollektorfläche ab 20 bis 1.000 Quadratmeter.
Wichtig ist, zwischen der Förderung für Solarstrom über das Erneuerbare-Energien-Gesetz und der Förderung für Solarwärme zu unterscheiden. Die monatlichen Absenkungen der Einspeisetarife für Solarstrom haben nichts mit den staatlichen Zuschüssen für den Einbau von Solarwärme-Anlagen zu tun.

Solarthermie-Branchentreffen im Kloster Banz
Vom 24. bis 26.04.2013 treffen sich im bayerischen Kloster Banz mehrere Hundert Vertreter aus der Solarthermie-Branche und Wissenschaft, um über neuste technische Entwicklungen, den besseren Einsatz von solarthermischen Anlagen in die energetische Gebäudesanierung und in ansprechende Architektur zu diskutieren.
Dies sind drei wichtige Wege, um die Bedeutung der Solarwärme für die Energie- und Wärmewende zu erhöhen.
„Die Wärmewende wird noch anspruchsvoller als die Stromwende. Sie wird von Bürgern und Unternehmern getragen, die in moderne und lohnende Technik investieren wollen. Deshalb ist der intensive Austausch zwischen Forschung und Industrie so entscheidend“, erläutert Reitzenstein die Ziele des wichtigsten Symposiums der deutschen Solarthermie-Community.

24.04.2013 | Quelle:  BSW-Solar | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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