Bundesregierung bringt Entwurf für Gesetz zur RED-III-Umsetzung auf den Weg

Im Bild Schafe vor Photovoltaik-Modulen, das Gesetz zur RED-III-Umsetzung soll Genehmigungsverfahren schneller machen.Foto: Gerisch / stock.adobe.com
Trotz schnellerer Genehmigungsverfahren sollen weiterhin Umweltbelange angemessen berücksichtigt werden.
Die Erneuerbare-Energien-Richtlinie der EU sieht vor, die Genehmigungsverfahren für Erneuerbare-Energien-Projekte zu beschleunigen. Nun hat das Bundeskabinett einen Entwurf zur Umsetzung gebilligt.

Die Bundesregierung hat den vom Bundesumweltministerium (BMUKN) vorgelegten Entwurf für ein Gesetz zur Umsetzung der EU Erneuerbare-Energien-Richtlinie 2023/2413 (RED III) im Bundes-Immissionsschutzgesetz und Wasserhaushaltsgesetz gebilligt. Das Gesetz soll die immissionsschutzrechtlichen und wasserrechtlichen Genehmigungsverfahren für Vorhaben zur Erzeugung erneuerbarer Energien außerhalb von Beschleunigungsgebieten erheblich verkürzen. Den Entwurf hat die Bundesregierung als Formulierungshilfe vorgelegt, so dass die Koalitionsfraktionen ihn unmittelbar in den Bundestag einbringen können. Somit könnte der Bundestag das Gesetz noch vor der Sommerpause beschließen.

„Schneller zu planen und zu bauen ist ein wichtiges Ziel der Bundesregierung. Das gilt auch für die Energiewende, eines der prägenden Modernisierungs- und Investitionsprojekte unseres Landes“, sagt Bundesumweltminister Carsten Schneider. „Wir erleichtern Antragsstellern mit vereinfachten und beschleunigten Zulassungsverfahren die Arbeit und setzen verstärkt auf Digitalisierung. Zugleich bleibt eine angemessene Prüfung von Umweltbelangen gewahrt.“

Gesetz zur RED-III-Umsetzung setzt auf Digitalisierung

Zentrales Element des Entwurfes vom Gesetz zur RED-III-Umsetzung sind die Maßnahmen zur Verkürzung der immissionsschutzrechtlichen und wasserrechtlichen Genehmigungsverfahren. Dazu sind bestimmte Höchstfristen für den Abschluss der Genehmigungsverfahren vorgesehen, die je nach Vorhabenart unterschiedlich lang ausgestaltet sind und von einem Monat bis zu zwei Jahren betragen können. Darüber hinaus ist die Möglichkeit vorgesehen, den Zulassungsantrag bei einer einheitlichen Stelle einzureichen, die dann als zentraler Ansprechpartner das gesamte Verfahren abwickelt und gegebenenfalls andere Behörden einbindet. Überdies sind ab dem 21. November 2025 alle Genehmigungsverfahren für Erneuerbare-Energien-Vorhaben ausschließlich elektronisch durchzuführen. Die vorgesehenen Verfahrensbeschleunigungen ermöglichen weiterhin eine angemessene Prüfung der Umweltbelange.

Die im Jahr 2023 überarbeitete Richtlinie (EU) 2018/2001 zur Förderung der Nutzung erneuerbarer Energien sieht vor, dass der Anteil von Energie aus erneuerbaren Quellen am Bruttoendenergieverbrauch in der Europäischen Union bis zum Jahr 2030 mindestens 42,5 Prozent betragen muss. Um dieses Ziel zu erreichen, sind in der Richtlinie insbesondere Maßnahmen vorgesehen, um die Genehmigungsverfahren für Projekte im Bereich erneuerbarer Energien deutlich zu beschleunigen.

Schon die Ampel hatte einen Gesetzentwurf vorgelegt, der aber nicht mehr durch den Bundestag gekommen war.

Quelle: BMUKN | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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