Sunways AG: Insolvenzverfahren nach Vereinbarungen mit Mehrheitsaktionär, Banken und Lieferanten aus Sicht des Unternehmens beendet

Die zahlungsunfähige Sunways AG (Konstanz) hat sich mit einer der ehemaligen Hausbanken auf einen Forderungsverzicht geeinigt und mit wichtigen Lieferanten des Photovoltaik-Unternehmens Einigung über die finanzielle Abfindung von Forderungen und Restansprüchen aus Langzeitlieferverträgen erzielt.

Damit würde aus heutiger Sicht das vorläufige Insolvenzverfahren beendet und die Bilanz des Sunways-Konzerns um rund 10 Millionen Euro entlastet, betont Sunways.
Das Amtsgericht Konstanz hatte am 7. Mai 2013 ein vorläufiges Insolvenzverfahren über das Vermögen des Photovoltaik-Unternehmens Sunways AG mit Sitz in Konstanz und ihrer hundertprozentigen Tochtergesellschaft, der Sunways Production GmbH mit Sitz in Arnstadt, angeordnet.

Banken verzichten auf eine Million Euro
Das Gericht folgte damit einem Antrag der BW Bank (Stuttgart) einer der ehemaligen Hausbanken des Konzerns. Seit Beginn des Verfahrens führte der Vorstand Gespräche mit den wichtigsten Gläubigern des Unternehmens und dem Mehrheitsaktionär (LDK Solar-Gruppe), um ein Insolvenzverfahren abzuwenden. Dabei wurde mit den ehemaligen Banken ein Vergleich bezüglich der im April gekündigten Kreditlinien sowie weiterer Zins- und Kreditverbindlichkeiten erzielt. Die entsprechende Vereinbarung zwischen der Sunways AG, ihrem Mehrheitsaktionär und den Banken wurde am 10.08.2013 wirksam. Sie enthält einen Forderungsverzicht der Banken sowie die Modalitäten der Rückzahlung.
Von der Forderungssumme in Höhe von 7,6 Millionen Euro sind 5,6 Millionen Euro bis Ende November 2013 zurückzuzahlen, eine Million Euro wird im August 2015 fällig. Die Vereinbarung sieht außerdem vor, dass die BW Bank Ihren Antrag auf Insolvenzeröffnung für erledigt erklärt. „Damit würde aus heutiger Sicht das vorläufige Insolvenzverfahren beendet“, betont Sunways in einer Ad-hoc-Mitteilung.

Vereinbarung mit Gläubigern zur Abfindung von Forderungen und Restansprüchen aus Langzeitlieferverträgen
Sunways habe sich außerdem mit wichtigen Lieferanten des Photovoltaik-Unternehmens über die finanzielle Abfindung von Forderungen und Restansprüchen aus Langzeitlieferverträgen geeinigt.
Die Gespräche sein vor dem Hintergrund der im vergangenen Dezember beschlossenen Veränderungen des Geschäftsmodells und mit dem Ziel geführt worden, den Sunways Konzern von Belastungen aus der Vergangenheit zu befreien.
Die Vereinbarungen wurden am 10.08.2013 wirksam und umfassen Vergleiche, Forderungsverzichte und Ähnliches sowie die Reduzierung von Abnahmeverpflichtungen der Sunways.
In diesem Zusammenhang wurde auch eine Einigung über die Abfindung von zwei in den Jahren 2006 und 2007 geschlossenen Verträgen zum langfristigen Bezug von Silizium-Wafern durch Sunways bis Ende 2018 bzw. 2017 erzielt. Silizium-Wafer werden zur Herstellung von Solarzellen benötigt. Im Juli 2012 hatte Sunways mit dem Lieferanten vor dem Hintergrund der Markt- und Preisentwicklung vereinbart, die Langzeitlieferverträge gegen Abnahme einer definierten Menge von Wafern durch Sunways bis zum Ende des Jahres 2013 zu beenden. Nun wurde vereinbart, die Restansprüche des Lieferanten aus den ursprünglichen Verträgen bzw. der Änderungsvereinbarung gegen Zahlung eines Abschlagsbetrags bis Ende Oktober 2013 abzufinden; mit der vollständigen Bezahlung werden dann alle alten Ansprüche abgegolten sein.
„In Summe führen die mit allen Lieferanten getroffenen Vereinbarungen zu einer Entlastung der Bilanz des Sunways-Konzerns um rund 10 Mio. € bei Rückstellungen und Verbindlichkeiten“, so das Unternehmen. 

12.08.2013 | Quelle: Sunways AG | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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