Photovoltaik in der Schweiz: Initiative sammelt tausende Unterschriften für Bundesrätin Leuthard

Pro Solar, eine Initiative des schweizerischen Fachverbands für Sonnenenergie Swissolar, hat am 02.09.2013 insgesamt 9.612 Unterschriften für Bundesrätin Doris Leuthard hinterlegt.

Die Unterzeichner der Kampagne "Solar Wars" fordern einen raschen Ausbau der Photovoltaik im Rahmen der Schweizer Energiestrategie 2050. Mit dem Solar-Appell wollen sie Leuthard Rückhalt in der „nach wie vor filmreifen“ Auseinandersetzung um die Zukunft der Schweizer Energieversorgung bieten.

Pro Solar warnt vor drohendem Solar-Stopp
In den nächsten Tagen legt der Bundesrat seine Energiestrategie vor. „Hinter den Kulissen versuchen Vertreter der Atom-, Öl- und Gasindustrie bis zur letzten Minute die erneuerbaren Energien und insbesondere die Solarenergie auszubremsen. Mit einer öffentlichen Kampagne hat Pro Solar auf den drohenden Solar-Stopp aufmerksam gemacht und online zahlreiche Unterschriften gesammelt, die heute in der Bundeskanzlei offiziell übergeben werden“, heißt es in der Pressemitteilung von Swissolar.

Originelle Kampagne mit zwei Höhepunkten
Beim Filmfestival Locarno kämpfte Leuthard auf Filmplakaten als „Prinzessin Leia“ aus dem Film Star Wars gegen den Solar-Stopp. Zahlreich folgten die Unterstützer der Energiewende dem Aufruf von Leia und unterstützen ihre diffizile Mission mit tausenden von Unterschriften.
Auch eine vom Bundesamt für Energie (BFE) vorgeschlagene Kürzung der Vergütungssätze für Strom aus Photovoltaik-Anlagen hat die Diskussion um den Solar-Stopp weiter angeheizt. Bürgerinnen und Bürger, die mit Solarenergie zur Energiewende beitragen möchten, würden in Zukunft Geld verlieren. Der Aufruf von Pro Solar, die Änderung zu verhindern, hat weitere Unterstützer auf den Plan gerufen. An einem Wochenende kamen über 1.500 neue Unterschriften dazu. Ein klares Anzeichen für das große Interesse an der versprochenen Energiewende, betont Pro Solar.

Photovoltaik soll 20 Prozent des Strombedarfs in der Schweiz decken
Die Zukunft der Energielandschaft Schweiz – ob mit oder ohne Umsetzung der Energiestrategie – bedinge zweifellos große Investitionen. In Bezug auf die Stromversorgung ist Pro Solar mit dem Bundesrat einig, dass Solarstrom beziehungsweise Photovoltaik 20 Prozent des Strombedarfs in der Schweiz sicherstellen kann. Unverständlich bleibe jedoch, dass dieses Ziel erst 2050 erreicht werden soll. Diese unnötige Verzögerung stelle Schweizer Arbeitsplätze in Frage und zwinge zu großen Stromimporten aus fossiler Produktion.
 
Solarstromanlagen statt Gaskraftwerke
Pro Solar fordert anstelle neuer Gaskraftwerke einen Solarstromanteil von 20 Prozent bis 2025. Dies ist nach Berechnungen von Swissolar realistisch. Vor dem Hintergrund, dass 2012 bereits 85 Prozent mehr Solarstrom als im Vorjahr produziert wurde, sei das bundesrätliche Tempo für den Ausbau von Solarstrom viel zu niedrig.

03.09.2013 | Quelle: SWISSOLAR | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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