Dampfkraftwerke ermöglichen bedarfsgerechte Integration von Strom aus Photovoltaik- oder Wind-Anlagen

Der Ausbau der erneuerbaren Energien geht voran, während die Installation von kapazitätsstarken Stromspeichern hinterherhinkt. Für den Übergang könnten Dampfkraftwerke wichtige Netzregelaufgaben wahrnehmen und auf diese Weise zu Partnern der Erneuerbaren werden, berichtet BINE Informationsdienst.

Das Forschungsprojekt „Partner-Dampfkraftwerk“ will die bedarfsgerechte Integration von Strom aus erneuerbaren Energiequellen verbessern. Dazu sollen Bestandskraftwerke die schwankende Leistung der Wind- oder Photovoltaik-Anlagen ausregeln, um die Netzstabilität zu sichern.

Bestehende Kohlekraftwerke müssen umgebaut werden
Bestehende Kraftwerke sind bisher jedoch nicht für den flexiblen Betrieb ausgelegt. Die Dampferzeuger-Anlagen und Turbinen sind für die maximale Leistung im Grund- und Mittellastbetrieb optimiert. Beim Teillastbetrieb litten sowohl die Effizienz der Anlage als auch die Materialien der Komponenten, so BINE. Die Stabilität sei bei einer schnellen Fahrweise in vielen Kraftwerken nicht gegeben.
Die Kohlekraftwerke müssten so umgebaut werden, dass sie den neuen Anforderungen gerecht werden. Dies könne kurzfristig geschehen. Das Forschungsprojekt analysiert verschiedene technische Möglichkeiten.

Einbindung von thermischen Speichern in den Kraftwerksprozess wird untersucht
Dazu halten die beteiligten Kraftwerksbetreiber die neuen Anforderungen in einem Lastenheft fest. Das Büro für Energiewirtschaft und technische Planung (BET) untersucht verschiedene Energiemarktszenarien unter Einsatz eines europäischen Strommarktmodells mit hohen Anteilen erneuerbarer Energieträger. Die Universität Duisburg-Essen stellt mit den Kraftwerksbetreibern Berechnungen und dynamische Simulationen des Gesamtkraftwerks im flexiblen Betrieb auf.
Mit den Ergebnissen wollen die Hersteller kritische Komponenten und Prozesse identifizieren und verbessern. Ergänzend hierzu wird die Einbindung von thermischen Speichern in den Kraftwerksprozess untersucht. Das Projekt ist bis Februar 2015 angelegt und wird vom Bundeswirtschaftsministerium innerhalb der Initiative COORETEC gefördert.

15.09.2013 | Quelle: BINE Informationsdienst | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

Schließen