Photovoltaik in Kalifornien: Energiebehörde sieht erhebliche Schwierigkeiten beim Blythe-Projekt

Die kalifornische Energiebehörde (CEC) hat die komplette Analyse des Photovoltaik-Projekts Blythe mit einer Nennleistung von insgesamt 485 Megawatt (MW) in Südkalifornien veröffentlicht. Demnach würde sich ein derartiges PV-Kraftwerk – selbst in einer verkleinerten Version – in vielerlei Hinsicht negativ auswirken.

Es handelt sich zwar nur um ein Gutachten, dieses liegt jedoch der endgültigen Entscheidung der CEC zu Grunde. Das Kraftwerk soll auf einem 16 Quadratkilometer großen öffentlichen Grundstück gebaut werden, welches von der US-Behörde für Flächenmanagement (BLM) verwaltet wird.
Im Gutachten heißt es unter anderem, das Vorhaben gefährde den Lebensraum der Wüstenschildkröte und schädige Kulturgüter. Dennoch sei es in fast jeder Hinsicht – außer beim Flächenverbrauch – mit den bestehenden Gesetzen, Vorgaben und Regelungen im Einklang.
Das Gutachten wurde in zwei Teilen veröffentlicht, der erste am 23.09.2013, der zweite am 11.10.2013.

Genehmigungsverfahren hat sich geändert

Das Projekt war ursprünglich als größeres solarthermisches Kraftwerk (CSP) geplant und im September 2010 von der CEC genehmigt worden. Dann kaufte NextEra Energy (Juno Beach, Kalifornien, USA) das Vorhaben und wandelte es im April 2013 in ein Photovoltaik-Projekt um, das erneut genehmigt werden musste.
CEC und BLM hatten 2010 zahlreiche solarthermische Kraftwerksprojekte genehmigt. Amerikanische Ureinwohner und Umweltschützer klagten jedoch dagegen, weil sie archäologische Stätten und Wüstenschildkröten schützen wollen.
Die Energiebehörde bewertet die gesamten Auswirkungen der Projekte in einem Gebiet. Daher genehmigten sie und das BLM in den letzten Jahren weniger CSP- und Photovoltaik-Vorhaben.
Das US-Innenministerium, dem das BLM zugeordnet ist, schuf daher spezielle Zonen für Solar- und andere Erneuerbare-Energien-Projekte, um den Ausbau der Erneuerbaren zu beschleunigen und solche Konflikte zu vermeiden.

Projektentwicklung in vier Abschnitten
Wird das Vorhaben genehmigt, würde der Bau 48 Monate dauern. Drei Abschnitte sollen je 125 MW Nennleistung haben, der vierte 110 MW. Die Kosten werden auf 1,13 Milliarden US-Dollar (835 Millionen Euro) geschätzt.

17.10.2013 | Quelle: CEC | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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