Forschungsprojekt PVScan untersucht Schäden an Photovoltaik-Modulen

Im Projekt „Evaluationsforschung zur Qualitätssicherung und -bewertung von Photovoltaik-Modulen im Solarpark“ (PVScan) will ein Konsortium aus Solar-Unternehmen und Forschungseinrichtungen herausfinden, welche Langzeiteffekte typische Schäden an Photovoltaik-Modulen auf die Funktionsfähigkeit und Leistung einer Solarstromanlage haben.

Relevante und tolerierbare Fehler unterscheiden
Die beteiligten Unternehmen und Forscher wollen herausfinden, wie sich typische Produktionsmängel, Handhabungs- oder Installationsfehler und mangelhafte Wartung im Betrieb auf die Lebensdauer und Leistung der PV-Module auswirken. Zu den untersuchten Fehlern sollen zum Beispiel Mikrorisse, Schneckenspuren, verkratztes Frontglas, Schwächen an den Laminierungen und fehlerhafte Rückseitenfolien gehören. Die Projektpartner wollen wenn möglich Fehlergruppen typisieren und danach bewerten, welche Fehler relevant und welche tolerierbar sind.

Praxisnahe Untersuchungsmethoden
Dabei wollen die Forscher die immer präziseren technischen Möglichkeiten für die Prüfung und Schadensanalyse nutzen. Um die Untersuchung praxisnah zu gestalten, werden die Photovoltaik-Module direkt vom Hersteller, nach Anlieferung auf der Baustelle und nach der Installation mit den üblichen Analyseverfahren auf Schäden hin untersucht. Anschließend werden diese Photovoltaik-Module im Feld über Jahre beobachtet, um Veränderungen und Auswirkungen der gefundenen Fehler genau feststellen zu können.

Ergebnisse sollen helfen, Standards für Produkte und Handhabung zu verbessern
Die Ergebnisse des Forschungsvorhabens sollen letztlich dazu dienen, bestehende Prüf- und Produktstandards weiter zu entwickeln sowie neue Normen anzuregen, beispielsweise hinsichtlich Anforderungen an den Transport und die Handhabung der Module in der Bauphase einer Photovoltaik-Anlage.

Laboruntersuchungen begleiten Freilandmessung
Über das Monitoring der Schäden im Feld hinaus werden von den Projektpartnern Laborversuche und Simulationen durchgeführt, um eine umfassende Bewertung der jeweiligen Fehler möglich zu machen. Hierbei können die Fachleute auf Erfahrungswerte des TÜV Rheinland aus Laboruntersuchungen im Rahmen der Bauart- und Sicherheitsqualifizierungen von Photovoltaik-Modulen zurückgreifen. Eine Nachbildung von Fehlerbildern mittels Simulationsmodellen nimmt federführend das ISC Konstanz vor.
Die RWTH Aachen entwickelt Modelle zur Auswertung des langfristigen Monitorings sowie Verfahren zur Leistungs- und Qualitätsüberwachung von Photovoltaik-Anlagen. Sunnyside upP evaluiert die Installationsqualität der Photovoltaik-Anlagen. Auch die Projektkoordination liegt bei Sunnyside upP.
Das Projekt wird vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit gefördert und läuft über vier Jahre. Die Projektpartner sind die Sunnyside upP GmbH (Köln), die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen, der TÜV Rheinland (Köln) das International Solar Energy Research Center Konstanz (ISC Konstanz) und die Solar-Fabrik AG (Freiburg).


23.10.2013 | Quelle: TÜV Rheinland | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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