Fraunhofer-Studie: Stromgestehungskosten mit Photovoltaik und Windkraft haben Anschluss an konventionelle Stromerzeugung erreicht
Demnach sind die Stromgestehungskosten bei allen Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien in den letzten Jahren stark gefallen und haben den Anschluss an die konventionelle Stromerzeugung erreicht. 2030 sollen die Kosten für Strom aus Photovoltaik- und Windanlagen in Deutschland sogar unter denen fossiler Kraftwerke liegen.
Photovoltaik-Anlagen an verschiedenen Standorten untersucht
Die Wissenschaftler analysierten Photovoltaik-Anlagen an Standorten in Deutschland mit einer horizontalen Globalstrahlung zwischen 1.000 und 1.200 kWh/(m²a). Ihr Fazit: Kosteneffiziente PV-Freiflächenanlagen, die 2013 in Süddeutschland errichtet werden, können Stromgestehungskosten von rund 0,08 Euro/kWh erzielen.
Selbst kleine PV-Aufdachanlagen in Norddeutschland seien heute in der Lage, Strom für unter 0,14 Euro/kWh zu produzieren, und lägen damit weit unter dem durchschnittlichen Haushaltsstrompreis von 0,29 Euro/kWh.
Herstellungs-, vor- und nachgelagerte Kosten wurden berücksichtigt
„Entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit von erneuerbaren und konventionellen Energien sind nicht die Herstellungskosten allein, sondern auch vor- und nachgelagerte Kosten“, sagt Christoph Kost, Projektleiter am Fraunhofer ISE.
„Natürliche Rahmenbedingungen wie Sonneneinstrahlung und Windangebot, Finanzierungskosten und Risikoaufschläge für neue Kraftwerke haben erheblichen Einfluss auf die Ergebnisse. Nur mit ihrer Berücksichtigung können wir die Stromgestehungskosten einzelner Technologien wirklich miteinander vergleichen und die Konkurrenzfähigkeit der erneuerbaren Energien überzeugend veranschaulichen.“
Als Referenzwerte zieht die Studie die Stromgestehungskosten von neuen konventionellen Braun-, Steinkohle- und Erdgaskraftwerken heran. Abhängig von den angenommenen Volllaststunden, Brennstoff- und CO2-Zertifikatspreisen liegen die Stromgestehungskosten von Braunkohle aktuell bei bis zu 0,053 Euro/kWh, von Steinkohle bei bis zu 0,080 Euro/kWh und von Gas- und Dampfkraftwerken (GuD) bei bis zu 0,098 Euro/kWh.
Photovoltaik- und Onshore-Windanlagen produzieren Strom gleich günstig
Die Forscher gehen davon aus, dass die Stromgestehungskosten für Photovoltaik bis 2030 auf 0,06 bis 0,09 Euro/kWh sinken werden. Damit könnten selbst kleine Aufdachanlagen mit Onshore-Wind und den gestiegenen Stromgestehungskosten von Braunkohle-, Steinkohle- und GuD-Kraftwerken konkurrieren, sagt Prof. Eicke R. Weber, Leiter des Fraunhofer ISE.
Im Vergleich der erneuerbaren Energien untereinander zeigt sich, dass die Kosten von Photovoltaik- und Onshore-Windanlagen zukünftig auf dem gleichen Level deutlich unter 0,10 Euro/kWh liegen werden. Das Rennen um die Kostenführerschaft werden diese beiden Technologien damit klar gewinnen, heißt es in der Pressemitteilung.
14.11.2013 | Quelle: Fraunhofer ISE | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH