Photovoltaik-Handelsstreit mit China: US-Solarbranche verurteilt neuerliche Antidumping-Untersuchung und ruft zum Dialog auf
US-Solarbranchenverbands SEIA (Washington D.C.), Rhone Resch, hat Stellung zum Antrag der SolarWorld Industries Americas Inc. (Hillsboro, Oregon, USA) auf eine Antidumping-Untersuchung genommen. Er bezeichnet ihn als unmittelbare Bedrohung für die US-amerikanische Photovoltaik-Industrie.
Frühere Handelsuntersuchungen hätten zu Vergeltungsmaßnahmen von chinesischer Seite geführt, so Resch. Außerdem würde dies die Kosten für Photovoltaik-Produkte in die Höhe treiben. Wie beim letzten Handelsstreit macht Resch auch dieses Mal einen Einigungsvorschlag und ruft beide Seiten zu Gesprächen auf.
“Es gibt richtige Konkurrenzprobleme zwischen den Vereinigten Staaten und China, die wir angehen müssen. Die Photovoltaik-Produktion und technologische Entwicklung in den USA sind wichtig für unsere künftige wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit“, sagt Resch.
„Da der globale Wettbewerb in dieser Branche immer stärker wird, setzt sich SEIA auch weiterhin für offene Märkte ein, die auf freien und fairen Handelspraktiken beruhen.“
„Aber wir wissen auch, dass ein Verfahren, wie es SolarWorld vorschlägt, ein stumpfes Instrument und allein nicht dazu geeignet ist, diesen wachsenden Konflikt zu lösen. Die weltweite Photovoltaik-Wertschöpfungskette ist einfach zu komplex. Da sind Verhandlungen viel zielführender.“
SolarWorld protestiert gegen chinesische Antidumping-Regelungen
SolarWorld setzt sich immer wieder für die Fortführung der Handelsuntersuchung ein. Am selben Tag wie Resch gab das Unternehmen eine Stellungnahme heraus, in der es gegen die chinesischen Antidumping-Regelungen für Polysilizium-Importe aus den USA protestiert.
SolarWorld sagt, die Polysilizium-Handelsuntersuchung der Chinesen sei darauf ausgelegt gewesen, die US-amerikanische Photovoltaik-Produktionsbranche zu spalten und den Einfluss Chinas auf die US-Politik zu erhöhen.
Die Spaltung, vor der SolarWorld warnt, fand jedoch schon Jahre zuvor statt. Verschiedene Teile der US-Solarindustrie äußerten sich bereits beim letzten Handelsstreit sehr unterschiedlich. Viele Photovoltaik-Projektentwickler, Polysiliziumhersteller und Maschinenbauer wehrten sich gegen die Strafzölle.
Im Übrigen sind Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und China nicht neu und beschränken sich auch nicht auf die Photovoltaik-Branche. Nähere Informationen zum vorherigen Handelsstreit gibt ein Solarserver-Artikel vom Juni 2013.
23.01.2014 | Quelle: SEIA; Bild: REC Solar | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH