Bundesverband eMobilität: Energiewende ist nur mit Mobilitätswende möglich

Der Bundesverband eMobilität (BEM, Berlin) widerspricht Bundesenergieminister Gabriels Auffassung, dass die russischen Energielieferungen für Deutschland „alternativlos“ wären.

BEM-Präsident Kurt Sigl und Vizepräsident Christian Heep schlagen Gabriel in einem offenen Brief eine alternative Lösung in Form einer erfolgreichen Energie- und Mobilitätswende vor. Das Ziel sollte sein, so schnell wie möglich unabhängig von fossilen Rohstoffen gleich welcher Herkunft zu werden, heißt es in dem Brief. Elektromobilität spielt laut BEM dabei eine Schlüsselrolle.

Elektromobilität auf Basis erneuerbarer Energien; Elektroautos als mobile Energiespeicher
Der Verkehr hat in Deutschland einen Anteil von etwa 30 % am Endenergieverbrauch und sorgt für 20 % des gesamten CO2-Ausstoßes. Angesichts der steigenden Verkehrsleistung müssten Energie- und Mobilitätswende gemeinsam gedacht und angepackt werden, fordert der BEM.
Es gelte, den Kraftstoffverbrauch und die CO2-Emissionen im Verkehr zu reduzieren. Elektromobilität auf Basis erneuerbarer Energien könne dazu beitragen, die Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen zu verringern und zur Energieautarkie sowie zum Erreichen der Klimaschutzziele der Bundesrepublik beizutragen.
Der Verband weist außerdem darauf hin, dass intelligente Stromnetze in Verbindung mit rückspeisefähigen Elektrofahrzeugen das Potenzial haben, die Lastspitzen regenerativer Stromerzeugung abzupuffern, indem sie als mobile Energiespeicher fungieren.

Fünf Punkte für eine ambitionierte Mobilitätswende
Entscheidend für eine ambitionierte Mobilitätswende als integraler Teil der Energiewende sind laut BEM folgende Punkte:
• Der Verkehrssektor müsse mehr als bisher im Sinne einer ganzheitlichen Lösung in die Energiewende mit einbezogen und die Themen Elektromobilität und Bauen stärker verknüpft werden.
• Ein geschlossenes, engagiertes Auftreten aller an der Energie- und Mobilitätswende beteiligten Ministerien.
• Fördermittel für Elektromobilitäts-Projekte sollten wieder aus dem Bundeshaushalt kommen.
• Bürokratieabbau beim Aufbau von Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge.
• Eine öffentliche Beschaffungsinitiative, die Bund, Länder und Kommunen bei der Umstellung ihrer Fuhrparks auf saubere Antriebe unterstützt.

BEM fordert schnelle Verabschiedung des Elektromobilitäts-Gesetzes
Der BEM begrüßt die jüngsten Pläne zur Verabschiedung eines Elektromobilitätsgesetzes. „Nach einer langen Phase des Beinahe-Stillstands im Bereich Elektromobilität drängen wir nun nachdrücklich auf eine schnelle Umsetzung der Pläne, damit den vielfachen Ankündigungen auch endlich sichtbare Taten folgen“, so Sigl und Heep. Nur durch eine ambitionierte Energie- und Mobilitätswende sei gewährleistet, dass der starke Wirtschaftsstandort Deutschland für die Zukunft erfolgreich aufgestellt ist und gleichzeitig die Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen reduziert wird.
Der offene Brief ging auch an Verkehrsminister Dobrindt und Umweltministerin Hendricks.

04.04.2014 | Quelle: Bundesverband eMobilität | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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