Nach weiterer Insolvenz: Solar-Branche schlägt Alarm

Die Lage in der deutschen Solar-Industrie bleibt angespannt. Alleine in den letzten sechs Monaten haben acht große deutsche Hersteller Werksschließungen und Entlassungen ankündigen oder Insolvenz anmelden müssen. Nach Centrosolar und aleo solar kam jetzt auch noch das Systemhaus Wagner Solar dazu.

"Die Lage für die verbliebenen Solar-Unternehmen in Deutschland ist schwierig genug. Wenn die Bundesregierung jetzt auch noch die Solarförderung in Frage stellt, ist das fahrlässig“, sagt Milan Nitzschke, Sprecher der Photovoltaik-Industrieinitiative EU ProSun.

EU ProSun: gezielter Angriff auf den Solarausbau in Deutschland
Besonders schwer würde aus Sicht der Solar-Unternehmen die geplante Einführung einer Abgabe auf selbst genutzten Solarstrom wiegen. "90 Prozent aller neu installierten Solaranalagen werden auf der Grundlage von Eigenstromnutzung geplant. Wenn die Bundesregierung jetzt genau diesen Eigenstrom belasten will, ist das ein gezielter Angriff auf den Solarausbau in Deutschland", so Nitzschke.
Energiegenossenschaften, kleine und mittelständische Unternehmen, aber auch große Privathaushalte, die Solarstrom für den Eigenbedarf nutzen, sollen nach dem Willen der Bundesregierung künftig für jede selbst verbrauchte Kilowattstunde eine Abgabe von rund drei Cent bezahlen. Mieter müssten nach den Plänen der Regierung beim Bezug von Solarstrom vom Hausdach sogar eine noch höhere Abgabe zahlen.

Solarstrom-Eigenverbrauch als Grundlage für die Zukunft der Solarenergie
Nitzschke: "Die Politik muss verstehen, dass die Nutzung von solarem Eigenstrom die Grundlage für die Zukunft der Solarenergie in Deutschland ist. Diese zu belasten gefährdet die Energiewende im Kern. Daher muss der Gesetzentwurf dringend angepasst werden, so wie zahlreiche Bundesländer dies bereits gefordert haben."

25.04.2014 | Quelle: EU ProSun | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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