EurObserv’ER: Europäischer Photovoltaik-Markt schrumpfte 2013 aufgrund der globalen Marktverschiebung um 40 %; Deutschland ist nach wie vor Spitzenreiter

EurObserv'ER (Paris, Frankreich) hat eine neue Studie zur Entwicklung der Photovoltaik in der EU veröffentlicht, laut welcher der Markt 2013 um 40 % auf ein Volumen von 9,92 Gigawatt (GW) geschrumpft ist. Die gesamte installierte Leistung in Europa beträgt inzwischen 78,8 GW.

Weltweit sind Photovoltaik-Anlagen mit 137 GW installiert, der Hauptteil davon befindet sich also immer noch in Europa. Das Zentrum der Nachfrage hat sich im Laufe des Berichtsjahres jedoch in Richtung Asien verschoben.

Solarstrom- Netzparität sorgt für Paradigmenwechsel
Das Photovoltaik-Barometer von EurObserv’ER stellt außerdem einen Paradigmenwechsel fest, da die Photovoltaik inzwischen Netzparität erreicht. „Der weltweite PV-Markt hat sich nach einjähriger Stagnation gut erholt. Die Modulpreise sind gesunken, und in manchen Gegenden kostet die Solarstrom-Erzeugung weniger als der herkömmliche Strombezug“, betont EurObserv’ER.

Deutschland nach wie vor Photovoltaik-Spitzenreiter in der EU
Deutschland ist in Sachen Marktvolumen und Stromerzeugung mit Photovoltaik nach wie vor führend in der EU, gefolgt von Italien. Der deutsche Photovoltaik-Markt schrumpfte 2013 um die Hälfte auf nur noch 3,31 GW. Die in Deutschland installierte PV-Leistung beträgt rund 36 GW. Italien baute im Berichtsjahr sogar nur 1,46 GW zu.
Pro Kopf war in Deutschland zum Jahresende eine Photovoltaik-Leistung von 447 Watt installiert, in Italien 295 W. Da Solarstrom-Anlagen in Italien jedoch produktiver sind und der Energieverbrauch in dem Land geringer, deckt Italien einen größeren Teil seines Strombedarfs mit Photovoltaik als Deutschland.
Der drittgrößte PV-Markt Europas 2013 war laut EurObserv’ER Griechenland mit einem Zubau von 1,04 GW, dicht gefolgt von Großbritannien mit 1,03 GW. In Rumänien wurden 973 MW neu installiert, der nächste europäische Photovoltaik-Markt folgt mit großem Abstand.

EU-Kommission will Förderung erneuerbarer Energien kürzen
EurObserv’ER kritisiert, dass sowohl die deutsche Bundesregierung als auch die EU-Kommission den Photovoltaik-Ausbau bremsten: „Die Europäische Kommission will, dass Förderungen gekürzt werden, und ist der Meinung, die finanzielle Unterstützung sollte auf ein Minimum begrenzt werden“, schreibt EurObserv’ER.
„Die Kommission sagt, die inzwischen gereiften Erneuerbaren-Technologien sollten Marktkräften ausgesetzt und nicht mehr gefördert werden.“
Dies sei eine komplette Umkehr der EU-Energiestrategie, da erneuerbare Energien mit umweltschädlichen Technologien gleich gesetzt würden.

Juwi war 2013 größter Photovoltaik-Projektentwickler in Europa
Laut der Studie war die Juwi AG (Wörrstadt) 2013 der größte Photovoltaik-Projektentwickler in Europa und baute Solar-Kraftwerke mit 1,35 GW. Enerparc (Hamburg) und Belectric (Kolitzheim) teilen sich mit jeweils 1 GW Platz zwei.
Das Photovoltaik-Barometer kann hier heruntergeladen werden.

08.05.2014 | Quelle: EurObserv’ER | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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