Projekt SpeedColl untersucht Alterungsprozess von Solarthermie-Kollektoren unter verschiedenen Klimabedingungen

Ob in der Wüste, in den Alpen oder am Meer: Wenn Solarthermie-Anlagen einer hohen UV-Strahlung und salzhaltiger, feuchter Luft ausgesetzt sind, belastet dies die Komponenten und lässt sie schneller altern.

Bislang sei dies jedoch noch nicht ausreichend untersucht worden, berichtet das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE (Freiburg). Daher entwickelt das Institut im Rahmen des Projekts „SpeedColl“ Tests, um Solar-Kollektoren für verschiedene Klimabedingungen im Schnelldurchlauf altern zu lassen.
Die Ergebnisse könnten dazu beitragen, die Exportchancen zu erhöhen und Risiken für potenzielle Käufer zu minimieren. Projektpartner sind das Institut für Thermodynamik und Wärmetechnik (ITW) der Universität Stuttgart sowie 20 Unternehmen.

Standort bestimmt Kollektor-Alterung
„Wie schnell Komponenten genau altern, hängt vom Einsatzort und den Bedingungen ab“, erklärt Karl Anders Weiß. „In salzhaltiger Atmosphäre werden metallische Komponenten – wie Absorber, Spiegel und Rahmen – stärker angegriffen.“ Dafür sei in trockenen und heißen Gegenden die UV-Belastung höher, was Polymer-Komponenten stärker in Mitleidenschaft ziehe.
Erste Nachmessungen auf Gran Canaria hätten gezeigt, dass die Kollektoren technisch recht zuverlässig sind. Dort sei trotz der anspruchsvollen Bedingungen bislang keine Leistungsminderung festzustellen gewesen. Außerdem hingen die tatsächlichen Belastungen für die eingesetzten Materialien und Komponenten stark von der Bauweise des Kollektors und dem Installationsort ab.

Solar-Kollektoren haben eine Lebensdauer von mindestens 20 Jahren
Schnellprüfverfahren liefern wertvolle Hinweise für die Entwicklung neuartiger Kollektoren. Außerdem ist die so gegebene Qualitätsgarantie ein Wettbewerbskriterium für die deutsche Solarthermie-Industrie. Bisher gilt für Solar-Kollektoren eine gesicherte Lebensdauer von mindestens 20 Jahren.
Die nun zu entwickelnden beschleunigten Testverfahren werden unter anderem mit mehrjährigen Messwerten aus Testständen verglichen und ausgewertet. Diese Teststände befinden sich auf der Zugspitze, in Freiburg, Stuttgart, auf Gran Canaria, in Indien sowie in der israelischen Wüste Negev. Zusätzlich werden die Solarkollektoren und Komponenten beschleunigten Bewitterungsprüfungen im Labor unterzogen.

18.05.2014 | Quelle: BINE Informationsdienst | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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