Zahl der PV-Arbeitsplätze fast halbiert

Solarthemen 425. Zu diesem Ergebnis kommt eine Forschungsgruppe von fünf Instituten, die jährlich im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (früher des Umweltministeriums) die Arbeitsmarktdaten im Bereich der erneuerbaren Energien erhebt.

Fanden 2012 statistisch 399800 Menschen Arbeit durch erneuerbare Energien, so berechnen die Institute für 2013 nur noch 371400 Arbeitsplätze – ein Minus von 7 Prozent. Im Jahr 2012 war die Photovoltaik mit 100300 Beschäftigten fast auf das Niveau der Onshore-Windkraft gewachsen; 2013 brach die Branche dann auf 56000 Vollarbeitsplätze ein. Und das ist vermutlich noch nicht das Ende der Fahnenstange, da die Umsätze weiter gefallen sind. Einen deutlichen Zuwachs von Mitarbeitern in absoluten Zahlen verbuchte 2013 vor allem die Onshore Windbranche, deren Personalbestand um 15000 Beschäftigte auf 119000 stieg. Insgesamt zeigt sich auch an den Arbeitsplatzzahlen, dass der Schwerpunkt der Energiewende bislang im Strombereich liegt. So entfielen 74 Prozent der Bruttobeschäftigung auf Herstellung, Installation und Nutzung von Anlagen zur Stromerzeugung. Lediglich 19 Prozent können laut der Studie Anlagen zur Wärmeerzeugung zugeordnet werden. Die restlichen 7 Prozent arbeiten in der Biokraftstofferzeugung. Allein 70 Prozent aller Beschäftigungswirkung verdankt Deutschland dem EEG. Klassisch gezählt werden die Arbeitsplätze bei der jährlichen Erhebung des Ministeriums nicht. Vielmehr werden sie in einem komplexen Verfahren beispielsweise aus Branchenumsätzen, Produktivitätsdaten und Input-Output-Tabellen des Statistischen Bundesamtes berechnet. Hinzu kommen Primärerhebungen in der Branche. Ihren Bericht untertitelt die Arbeitsgruppe daher vorsichtig mit „eine erste Abschätzung“. Zugleich wagen die Forscher einen Ausblick auf die weitere Entwicklung der Teilbranchen. Die nächsten beiden Jahre würden sicherlich vom Verlauf der aktuellen EEG-Novelle beeinflusst. Schwierig sei dabei eine Prognose im Bereich der Offshore-Windkraft, der sie 2013 rund 18800 Beschäftigte zurechnen. So werde der Ausbau in deutschen Gewässern zwar kräftig vorangehen, aber der Markt sei dominiert vom Anlagenhersteller Siemens, der 74 Prozent der 2013 installierten Leistung geliefert habe und der seine Anlagen in Dänemark fertige. In Deutschland ansässige Unternehmen klagten derweil über leere Auftragsbücher. Bei der Photovoltaik zeichnen die Autoren einen differenzierten Ausblick. Ein möglicher weiterer Rückgang im Inland werde „sich negativ auf die Beschäftigung bei Systemhäusern Projektierern und Installateuren auswirken.“ Eher als diese hätten produzierende Unternehmen die Möglichkeit für den Export zu arbeiten. Den Biogasausbau will die Bundesregierung zwar deckeln. Allerdings könne es sein, dass sich dies auf die Beschäftigung erst 2015 auswirke, da alle laufenden Projekte noch versuchen würden unter das bisherige EEG zu fallen. (gb)

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