Deutsche Bahn nimmt Europas ersten CO2-freien Bahnhof in Betrieb; Photovoltaik, Solarthermie und Geothermie liefern Energie

In Kerpen-Horrem Nordrhein-Westfalen ist am 20.06.2014 Europas erster CO2-freier Bahnhof im Rahmen einer Feierstunde in Betrieb genommen worden. Beim 4,3 Millionen Euro teuren ersten Projekt aus dem Programm Grüner Bahnhof werden verschiedene Technologien genutzt, um den Bahnhof klimaneutral zu betreiben.

Die Photovoltaik-Anlage des Bahnhofs erzeugt im Jahresverlauf rund 31.000 Kilowattstunden Solarstrom, eine Geothermie-Anlage sorgt außerdem für die Heizung und Kühlung des Gebäudes und Solarthermie für warmes Wasser.

Nachhaltige Bauweise und modernste Ausstattung
„Horrem steht für eine neue Generation von Bahnhofsgebäuden, die modernste ökologische Standards mit hohem Kundenkomfort verbinden. Dieser Bahnhof ist ein Beweis dafür, dass nachhaltige Bauweise und modernste Ausstattung Hand in Hand gehen können. Das ist ein Modell für die Zukunft!“, sagte Dr. Rüdiger Grube, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn AG, bei der Eröffnung in Anwesenheit von Staatsekretär Jochen Flasbarth aus dem Bundesumweltministerium und NRW-Verkehrsminister Michael Groschek.

Betrieb des Öko-Bahnhofs erzeugt kein CO2
Regenwasser wird auf dem begrünten Dach gesammelt und versorgt die öffentlichen Toiletten. Ein neues Beleuchtungskonzept kombiniert die Nutzung von Tageslicht mit energiesparender Leuchtdioden-Lichttechnik. Große Fensterflächen sorgen für Transparenz und gute Orientierung. Großzügige Oberlichter bringen Tageslicht ins Gebäude. Die Verbindung der einzelnen Maßnahmen trägt dazu bei, dass im Betrieb des Bahnhofs kein CO2 entsteht.

Modernes Gebäude kombiniert Photovoltaik und Solarthermie, Nutzung von Erdwärme, Regenwassermanagement und Wärmerückgewinnung
NRW-Verkehrsminister Michael Groschek gratulierte der Deutschen Bahn zu dem gelungenen Projekt. „Ein einladendes Bahnhofsgebäude, ein freundlicher, transparenter und barrierefreier Empfangsbereich, da freuen sich die Kunden. Das ist ein Pluspunkt für den Schienenverkehr, der damit noch attraktiver wird. Ich freue mich natürlich besonders, dass die Deutsche Bahn den ersten CO2-neutral arbeitenden Bahnhof Deutschlands in unserem Bundesland eröffnet. Die Reduzierung des CO2-Ausstoßes, der Einsatz erneuerbarer Energien, die Verwendung von nachwachsenden Rohstoffen, die maximale Ausnutzung des Tageslichtes, Einsatz von Photovoltaik und Solarthermie, Nutzung von Erdwärme, Regenwassermanagement und Wärmerückgewinnung – hier haben die Ingenieure wirklich nichts ausgelassen, um ein modernes Gebäude zu schaffen, dass alle Anforderungen der Energiewende erfüllt. Die Investitionen von Bahn, Land und Stadt sind hier gut angelegt“, sagte Groschek.

Wittenberg erhält den nächsten „grünen Bahnhof“
Das Konzept „Grüner Bahnhof“ hat das Architekturbüro der DB Station&Service AG entwickelt. Damit soll die Umwelt durch reduzierte CO2-Emissionen entlastet und die Zufriedenheit der Reisenden erhöht werden.
Der Neubau des Empfangsgebäudes wurde im Rahmen des EU-Projektes Sustainable Stations (SusStation) mit rund 1 Million Euro gefördert. SusStation, also „nachhaltige Bahnhöfe“, ist eine Initiative von fünf Infrastruktur-Organisationen aus verschiedenen europäischen Ländern, die den Bau von nachhaltigen Bahnhöfen unterstützt. Das Land NRW fördert über den Aufgabenträger Nahverkehr Rheinland (NVR) den Bau mit rund 1,3 Millionen Euro, der Bund mit 1 Million und die Stadt Kerpen mit 30.000 Euro. Eine weitere Million Euro sind Eigenmittel der DB.
Nach Kerpen-Horrem entsteht in der Lutherstadt Wittenberg für rund fünf Millionen Euro der zweite „grüne Bahnhof“ Deutschlands. Baubeginn ist das zweite Quartal 2015. Zum Reformationsjubiläum 2017 soll das moderne „Eingangstor zur Stadt“ in Betrieb gehen.

23.06.2014 | Quelle: Deutsche Bahn AG | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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