IHS: US-amerikanische und chinesische EPC-Unternehmen führen nach wie vor den globalen Photovoltaik-Zubau an

Die zehn weltgrößten Photovoltaik-Projektentwickler werden dieses Jahr voraussichtlich Kraftwerke mit einer Gesamtleistung von 8 Gigawatt (GW) installieren. Das entspreche 20 Prozent der weltweiten Nachfrage nach kommerziellen Solarstromanlagen, heißt es in einem Bericht von IHS Technology (El Segundo, Kalifornien, USA).

Wie bereits im vergangenen Jahr führen First Solar (Arizona, USA) und TBEA SunOasis (China) das IHS-Ranking an. Sie werden 2014 wahrscheinlich mehr als ein GW Photovoltaik-Kapazität zubauen.

Erfolg durch Projekte im eigenen Land
Beide Unternehmen konzentrieren sich darauf, selbst entwickelte Projekte in ihren Heimatmärkten fertigzustellen. Zu den Top 5 EPC-Unternehmen zählen außerdem SunEdison (Missouri, USA) auf Rang drei, SunPower (Silicon Valley) auf Platz vier und GD Solar (China).
„Die größten EPC-Unternehmen haben Erfolg, indem sie die wachsende Nachfrage im eigenen Land bedienen“, sagte die IHS-Analystin Josefin Berg. “Eine große Ausnahme ist SunEdison, das die Hälfte seiner Kapazität außerhalb der USA installiert.“
Von den zehn Unternehmen, die dieses Jahr voraussichtlich im Ranking von IHS ganz vorne liegen werden, haben sechs ihren Sitz in China und vier in Nordamerika. Die meisten entwickeln ihre Großprojekte selbst. Außerdem können sie aufgrund günstiger Förderprogramme in ihren Ländern große Geldgeber und Investoren gewinnen.

Abengoa und Belectric nicht mehr unter den Top 10
Nicht mehr zu den Top 10 zählen die europäischen Systemintegratoren Abengoa und Belectric. Abengoa stellte 2013 das Photovoltaik-Kraftwerk Mount Signal mit 246 MW für 8 Minute Energy fertig, kommt im laufenden Jahr jedoch nicht mehr auf ein solches Installationsvolumen. Belectric landet voraussichtlich auf Platz 16.

Europäische EPCs wenden sich Südafrika zu
IHS geht davon aus, dass sich der südafrikanische Photovoltaik-Markt 2014 auf ein Volumen von 600 MW verfünffacht, da entsprechend große Projekte in den ersten Runden der nationalen Ausschreibung einen Zuschlag erhalten haben.
Innerhalb des Landes macht ACS Cobra, ein spanischer Baukonzern, jetzt auch Photovoltaik-Systemintegration für SolarReserve. Der italienische Systemintegrator TerniEnergia hat einen EPC-Vertrag mit Enel Green Power geschlossen. Der deutsche Technologiekonzern Siemens Energy ist zwar aus dem PV-markt ausgestiegen, stellt aber noch Projekte für Mainstream Renewable Power in Südafrika fertig. Diese Unternehmen installieren dieses Jahr 70 % aller neuen Anlagen in Südafrika.
„Da die Photovoltaik-Nachfrage in Europa 2014 auf 10 GW sinkt, bieten Südafrika und neue Märkte Wachstumschancen für die Industrie“, so Berg.
Auch andere europäische Unternehmen wie Scatec Solar, juwi und Gestamp Solar haben über große EPC-Verträge vorübergehend Aufträge in Südafrika gesichert.

Zersplitterte Systemintegratoren-Landschaft in Deutschland und Italien
Im Gegensatz zu neuen großen Photovoltaik-Märkten, wo Projekte über 50 MW in den Händen einiger weniger Akteure liegen, haben etablierte, aber rückläufige Märkte wie Deutschland und Italien kaum große Systemintegratoren aufzuweisen. In diesen Märkten schrumpften die Pipelines der meisten Integratoren, da die Projekte kleiner seien und es zu viele Installateure gebe, fügt Berg hinzu.
Eine Ausnahme ist Enerparc. Das Unternehmen installierte rund 150 MW (halb so viel wie 2012) in Form von Kraftwerken zwischen 5 und 10 MW und behauptete damit seine Spitzenposition in Deutschland.
In Italien verkümmern die Pipelines jedoch noch mehr als in Deutschland. Projekte sind unter zahlreichen italienischen Installateuren gestreut. IHS geht davon aus, dass die fünf größten Systemintegratoren in Italien zusammen nur 45 MW installieren werden, das sind kümmerliche 6 % des italienischen Marktes.
Weitere Informationen: EPC and Integrator Market Share and Project Market Tracker
 
06.08.2014 | Quelle: IHS Technology | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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