BSW-Solar: Solarthermie senkt Abhängigkeit von Gasimporten; jetzt Heizung modernisieren

Deutschland bezieht mehr als 70 Prozent seiner Energie aus dem Ausland. Gas aus Russland deckt 38 Prozent des deutschen Erdgasverbrauchs. Vor dem Hintergrund der gegenseitigen Wirtschaftssanktionen der EU und der Russischen Föderation fragen viele, wie sie ihre persönliche Energieabhängigkeit und die des Landes reduzieren können, berichtet der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar).

Eine verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien und mehr Energieeffizienz seien die wichtigsten Maßnahmen, um auch künftig die Energieversorgungssicherheit in der EU zu gewährleisten. Zu diesem Ergebnis komme eine aktuelle Befragung von deutschen Energieexperten*. Zwei Drittel der Befragten gehe mittelfristig von weiter steigenden Gaspreisen aus.


Solar-Heizungen statt Energiefressern und Dreckschleudern
„Wer sich unabhängiger vom russischen Gashahn machen und Kosten sparen will, investiert jetzt in eine neue Solarheizung“, empfiehlt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW-Solar).
„Im Eigeninteresse der Bewohner sollten über zwei Millionen Heizungen sofort ausgetauscht werden. Lasche gesetzliche Auflagen im Heizungsbestand wähnen viele Verbraucher zu Unrecht in Sicherheit.“
Der Betrieb vieler Heizungen sei noch zulässig, obwohl es sich dabei in Wirklichkeit um große Energiefresser und Dreckschleudern handle, so Körnig. Die Mehrzahl der in Deutschland installierten Heizungen sei veraltet und ineffizient, ohne dass die Besitzer davon Kenntnis hätten. Schornsteinfeger seien an regelmäßigen Wartungsintervallen alter Heizkessel interessiert und weniger am Einbau sauberer Heizungen mit erneuerbaren Energien, bedauert Körnig.

Bundesregierung fördert den Einbau von Solarthermie-Anlagen
Der Bundesverband Solarwirtschaft empfiehlt Verbrauchern einen Heizungscheck über geschulte Handwerksbetriebe für den Fall, dass Heizungen älter als 15 Jahre sind. Ein weiterer Indikator für einen Modernisierungsbedarf seien die gemessenen Abgasverlustwerte. Nach Angaben des Forums für Energieeffizienz und Gebäudetechnik ist ab einem Abgasverlust von 8,5 Prozent von einem energetisch ineffizienten Heizkessel auszugehen. Zum Vergleich: Die Abgasverlustwerte neuer Heizkessel liegen deutlich unter 5 Prozent. Gesetzlich noch zugelassen sind alte Kessel selbst mit Abgasverlustwerten von 11 Prozent.
Um den Sanierungsstau in deutschen Heizungskellern aufzulösen, gewährt die Bundesregierung eine Art Abwrackprämie für alte Heizungen beim Einbau von Solarthermie-Anlagen.
Solarwärmeanlagen zur Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung basieren auf einer ausgereiften und zuverlässigen Technologie, die allein in Deutschland bereits zwei Millionen Haushalte und Unternehmen nutzen.

Solar-Heizungen können auch sehr gut in Bestandsgebäude integriert werden
Da die Wärmeversorgung für mehr als 80 Prozent des Energieverbrauchs eines Privathaushalts verantwortlich ist, kann eine Solar-Heizung die laufenden Ausgaben erheblich reduzieren. Denn auch in Zeiten, in denen die Sonne nicht scheint, liefert sie günstige Wärme – je nach Speichergröße für mehrere Tage bis Wochen. Gerade im Sommer und auch in den Übergangsmonaten kann so auf die konventionelle Heiztechnik, die dann besonders unwirtschaftlich arbeitet, komplett verzichtet und der Heizkessel abgeschaltet werden.
„Nicht nur potenzielle Bauherren sollten sich jetzt über den Nutzen von Solaranlagen informieren“, sagt Körnig.
„Schließlich können Sonnenheizungen auch in Bestandsgebäuden sehr gut integriert werden und maßgeblich zur Senkung der Heizkosten beitragen.“

Film zeigt das „Heizen mit der Sonne“
Wie das praktisch funktioniert, zeigt der im Auftrag des BSW-Solar gedrehte Film „Heizen mit der Sonne“. Der rund siebenminütige Film bietet herstellerunabhängige Informationen über Aufbau, Funktion und Einsatzmöglichkeiten von Sonnenheizungen – nicht nur für Solarexperten, sondern auch für Laien verständlich. Direktlink zum Film auf der BSW-Website: http://bsw.li/1qzbxSx
*) Das ZEW Energiemarktbarometer ist eine halbjährige Befragung von rund 200 Experten aus Wissenschaft und Praxis (Energieversorgungs-, -handels- und -dienstleistungsunternehmen). Das Panel wurde aktuell zu den Auswirkungen der Ukraine-Krise auf die Energieversorgung Deutschlands und der EU befragt: Download: http://bsw.li/1oWSNh7
 
12.08.2014 | Quelle: BSW-Solar | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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