Photovoltaik-Netzintegration in Europa: Projekt PV GRID erfolgreich beendet

20 Projektpartner in 16 EU-Staaten haben in den vergangenen zweieinhalb Jahren daran gearbeitet, technische und rechtliche Barrieren für die effiziente Einspeisung von Strom aus Photovoltaik-Anlagen in die europäischen Verteilnetze zu identifizieren und Vorschläge für deren Abbau zu entwickeln.

„Verteilernetze stellen kein technisches Hindernis für den großflächigen Ausbau von Photovoltaik dar. Rechtliche Hürden verhindern häufig, dass die jeweils effizienteste Technologie zum Einsatz kommt. Werden diese Hürden europaweit abgebaut, sind wieder bessere Voraussetzungen für das Wachstum der Photovoltaik gegeben“, sagt Jörg Mayer, Geschäftsführer des BSW-Solar.
Bei dem nun erfolgreich abgeschlossenen Projekt PV GRID saßen Vertreter der Solar-Branche und europäische Verteilnetzbetreiber erstmals zusammen an einem Tisch, um die Integration der Photovoltaik voranzutreiben.
Das Programm „Intelligente Energie – Europa“ der Europäischen Union hat das vom Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) koordinierte Projekt mit rund 2,5 Millionen Euro gefördert.

Projekt kann dazu beitragen, mehr Photovoltaik-Anlagen an bestehende Netze anzuschließen
Dr. Oliver Franz vom Regulierungsmanagement der RWE Deutschland AG bestätigt, dass die europaweite Zusammenarbeit für alle ein Gewinn war: „Es war ein sehr fruchtbares Projekt, das europaweit dazu beitragen kann, an bestehende Netze mehr Photovoltaik-Anlagen anzuschließen beziehungsweise den resultierenden Ausbaubedarf der Verteilnetze zu mindern.“
Bis zu den nun vorliegenden praxisnahen Handlungsempfehlungen war es ein weiter Weg. Das Projektteam hat wichtige Aktionsfelder der solaren Netzintegration untersucht und bewertet. Dabei wurden Empfehlungen erarbeitet, welche Rollen beispielsweise das Einspeisemanagement, Speichertechnologien und die intelligente Steuerung der Nachfrageseite künftig übernehmen können. Außerdem wurden alle zu Projektbeginn verfügbaren wissenschaftlichen Studien berücksichtigt, etwa 160 Arbeiten flossen in die Situationsanalyse mit ein.

Technische Lösungen zur Photovoltaik-Netzintegration können in Deutschland schon heute eingesetzt werden
Die Projektpartner, vor allem Verteilnetzbetreiber und nationale Solar-Verbände, aber auch externe Experten, ermittelten die effizientesten technischen Lösungen zur Sicherung der Spannungsstabilität und zur Vermeidung von Betriebsmittelüberlastungen. Ebenso identifizierten sie Barrieren und Hemmnisse in rechtlichen Rahmenbedingungen und technischen Normen.
„In Deutschland können die meisten der von PV GRID priorisierten technischen Lösungen schon heute eingesetzt werden“, kommentiert Jörg Mayer.
Die Ergebnisse der Projektarbeit wurden in einer PV GRID Roadmap zusammengefasst. Sie wird am 29.09.2014 bei einer Abschlusskonferenz in Brüssel vorgestellt. Als Teil des Abschlussberichts kann sie auch heruntergeladen werden unter www.pvgrid.eu/results-and-publications.html. In der PV GRID Datenbank können zudem die Untersuchungsergebnisse der Rahmenbedingungen zur Projektentwicklung von Photovoltaik-Anlagen in 16 Ländern eingesehen werden: www.pvgrid.eu/database.
In allen beteiligten Ländern wurden in jeweils drei Marktsegmenten alle Projektentwicklungsschritte — von der Standortauswahl bis zur Inbetriebnahme einer Photovoltaik-Anlage — analysiert und für die Datenbank aufbereitet.
Das Projekt PV GRID wird von der europäischen Union im Rahmen des Intelligent Energy Europe Programme gefördert.
Der Bundesverband Solarwirtschaft wird im Rahmen des PV GRID-Projektes von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt unterstützt.

29.09.2014 | Quelle: BSW-Solar | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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