RWE Deutschland realisiert intelligentes Stromnetz im Energiewende-Dorf Kisselbach

In Kisselbach im Hunsrück hat die RWE Deutschland AG (Essen) ein intelligentes Stromnetz (Smart Grid) aufgebaut. Nach fast zweijähriger Vorbereitungszeit wurden die zentrale Steuerungseinheit „Smart Operator“ sowie intelligente Bausteine im Netz und in Haushalten am Wochenende vom 27./28.09.2014 in Betrieb genommen.

Insgesamt nehmen mehr als 130 Haushalte im Energiewende-Dorf teil. Schirmherr des Projekts ist das Wirtschaftsministerium Rheinland-Pfalz.
"Wir brauchen hochinnovative Forschung und Entwicklung im Energiebereich, wie die im neuen Demonstrationsnetz in Kisselbach“, sagte Wirtschaftsstaatssekretär Uwe Hüser.

Richtungsweisendes Projekt in Rheinland-Pfalz
„Nur mit neuester Technologie wird es uns gelingen, immer mehr Strom aus Sonne und Wind effektiv und kostengünstig in das bestehende Energiesystem zu integrieren. Das Zusammenspiel aus intelligenten Stromzählern, kommunizierenden Einheiten im Privathaushalt, die zum richtigen Zeitpunkt elektrische Geräte ein- und ausschalten plus zentraler Batteriespeicher im Projekt "Smart Operator" zeigt uns, was möglich ist. Das Projekt ist richtungsweisend für den Ausbau der erneuerbaren Energien in Rheinland-Pfalz", so Hüser weiter.
Kisselbach ist eine von drei deutschen Gemeinden, in denen RWE Deutschland mit Projektpartnern zum ersten Mal im Praxisbetrieb das Stromnetz der Zukunft erprobt. Das Projekt sei eine der umfassendsten Smart-Grid-Installationen überhaupt, betont die RWE: Erstmals seien intelligente Stromzähler, Kommunikationseinheiten in Privathaushalten sowie Netzbausteine wie ein zentraler Batteriespeicher in einem intelligenten Netz zusammengefasst.

Smart Operator soll ein stabiles Netz garantieren; Energiespeicher und Elektro-Ladesäulen komplettieren das Projekt
Der „Smart Operator“ ist ein kleiner Kasten, nicht größer als ein Schuhkarton, der den Zustand des Niederspannungsnetzes im Blick hat. Eingebaut in der Trafostation des Ortsnetzes, wertet das Gerät die dort zusammenlaufenden Daten aus. Es ist lernfähig und gibt elektronische Signale an Strom erzeugende Anlagen und Strom verbrauchende Geräte. Die Informations- und Kommunikationstechnik überwache automatisch den Netzzustand, optimiere den Stromfluss und garantiere ein stabiles Netz, so die RWE.
Ein Energiespeicher und zwei Elektroladesäulen komplettieren das Projekt. Der Smart Operator nutzt das Potenzial von erneuerbaren Energien: Er steuert zentrale Komponenten im Ortsnetz und richtet ihren Verbrauch so weit wie möglich auf die Stromerzeugung durch die knapp 20 im Ort vorhandenen Photovoltaik-Anlagen aus. Auf diese Weise soll möglichst viel des in der Gemeinde erzeugten Solarstroms auch vor Ort genutzt werden.

Herkömmliche wurden gegen intelligente Zähler ausgetauscht
Das Smart-Operator-Projekt in Kisselbach startete im Jahr 2012. Bei 130 Haushalten wurden die herkömmlichen gegen intelligente Zähler ausgetauscht. Sie messen Spannung und Verbrauch des Haushalts und übertragen die ermittelten Werte über ein Glasfasernetz, das wichtiger Bestandteil des Projektes ist. In der zweiten Projektphase wurde das Netz um intelligente Bausteine wie Energiespeicher und zwei Ladesäulen für Elektroautos erweitert. Mit dem Start des intelligenten Netzes sollen nun bis Ende 2015 praktische Erfahrungen beim Betrieb des intelligenten Stromnetzes gesammelt werden.

05.10.2014 | Quelle: RWE Deutschland AG | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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